Israelboykott-Bewegung BDS betreibt NS-Relativierung 

BDS-Organisation lügt Nazi-KZ zu israelischem Massaker an Palästinensern um
BDS-Organisation lügt Nazi-KZ zu israelischem Massaker an Palästinensern um (Quelle: Twitter WerteInitiative)

Die BDS-Organisation PACBI veröffentlichte ein Foto aus einem NS-Konzentrationslager und behauptet, es handele sich um ein israelisches Massaker an Palästinensern.

In einer auf Twitter vebreiteten Nachricht teilte die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) ein Foto, von dem sie behauptet, darauf sei das sogenannte Tantura-Massaker aus dem Jahr 1948 zu sehen. Tatsächlich handelte es sich dabei jedoch um ein Foto aus dem NS-Konzentrationslager Mittelbau-Dorau bei Nordhausen in Deutschland.

In dem mittlerweile gelöschten Tweet der sich selbst als »palästinensische Führung der globalen Bewegung für Boykott, Deinvestition und Sanktionen« (BDS) bezeichnenden Organisation PACBI hieß es:

»Die Palästinensische Akademie für Wissenschaft und Technologie fordert @EMBO auf, Workshops aus Apartheid-Israel zu verlegen, darunter der Workshop am Ort des Tantura-Massakers. EMBO hat die moralische Verpflichtung, seine Komplizenschaft bei der Weißwaschung der israelischen Verbrechen zu beenden.‹ https://t.co/UVfNJgCqEa – PACBI (@PACBI) February 15, 2023«

EMBO ist eine Organisation von mehr als 1.900 Forschern, »die Spitzenleistungen in den Biowissenschaften in Europa und darüber hinaus fördert«, heißt es auf der Website der Organisation.

NS-Relativierung

In dem mit dem Foto aus dem KZ Nordhausen verlinkten Anhang wird behauptet, unter dem Strandparkplatz neben dem Ort, an dem der EMBO-Workshop stattfinden soll, befände sich ein Massengrab des sogenannten Tantura-Massakers, das in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 1948 während des Unabhängigkeitskriegs von 1948 stattgefunden hat. Dabei sollen nach der Kapitulation von Tantura, einem Dorf mit etwa 1.500 Einwohnern in der Nähe von Haifa, zwischen vierzig und zweihundert palästinensische Araber von israelischen Streitkräften getötet worden sein.

Das von PACBI zur Illustration verwendete Foto mit Dutzenden Toten stammt nach Angaben der Harry S. Truman Library and Museum jedoch aus dem April 1945 unmittelbar nach der Befreiung durch die Amerikaner und zeigt »Reihen von Leichen toter Häftlinge«, die den »Hof des Lagers Nordhausens, einem Gestapo-Konzentrationslager bei Nordhausen, Deutschland, füllen. Das Foto zeigt nach Angaben des Kameramanns weniger als die Hälfte der Leichen von mehreren hundert Häftlingen, die verhungert sind oder von Gestapo-Männern im Lager erschossen wurden.«

Der israelische Minister für Diaspora-Angelegenheiten und Antisemitismusbekämpfung, Amichai Chikli, reagierte auf Twitter und schrieb: »Die rassistische BDS-Bewegung bricht einen Guinness-Rekord, indem sie ein Bild aus dem deutschen Konzentrationslager Nordhausen verwendet, um Lügen über ein fiktives Massaker während des israelischen Unabhängigkeitskriegs zu verbreiten. Holocaust-Verzerrung, -Aneignung und -Leugnung, um das jüdische Volk weiter zu schikanieren. Das pure Böse.«

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Riesige Fake-News-Geschichte

Gegenüber der Jerusalem Post sagte Chikli am Donnerstag, er habe mit dem Historiker Gideon Greif gesprochen, der sich auf die Geschichte des Holocausts und insbesondere auf die Geschichte des Konzentrationslagers Auschwitz spezialisiert hat. Greif, so Chikli, habe das Foto überprüft und bestätigt, dass es eine Fälschung ist. »Das Ganze ist eine riesige und hässliche Lüge der BDS-Bewegung«, sagte er und fügte hinzu, dies sei »eine der dramatischsten Fake-News-Geschichten, die sie in den letzten paar Jahren fabriziert haben«.

Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass palästinensische Institutionen exakt dieses Foto als Beleg für angebliche israelische Massaker an Palästinensern ausgeben. So behauptete die Palästinensische Autonomiebehörde im April 2018, das Bild zeige palästinensische Leichen in Deir Yassin, nur um es dann im November 2018 als Beleg für ein angebliches israelisches Massaker in Al-Dawayima zu präsentieren.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!