Die Truppen drangen in ein nicht näher bezeichnetes Waffendepot in Syrien ein, nahmen Ausrüstung und Dokumente an sich und zerstörten die Einrichtung.
Nach unbestätigten arabischen Berichten vom Donnerstag haben Kommandotruppen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) in der Nacht zum Montag ein wichtiges Waffendepot der iranischen Revolutionsgarde in der Region Masyaf im Nordwesten Syriens gestürmt.
Groß angelegte Operation
Bei einer Reihe von israelischen Luftangriffen im Nordwesten Syriens wurden mindestens vierzehn Menschen getötet und Dutzende verwundet, wie staatliche Medien berichteten. Wie die syrische Nachrichtenagentur SANA meldete, habe die israelische Luftwaffe mehrere militärische Einrichtungen in der Umgebung von Masyaf angegriffen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf zwei regionale Geheimdienstquellen beruft, wurde unter anderem das Zentrum für wissenschaftliche Studien und Forschung (Scientific Studies and Research Center, CERS oder SSRC) getroffen, ein wichtiger Militärstützpunkt, der für die Erforschung und Entwicklung nuklearer, biologischer, chemischer und Raketentechnologie und -waffen genutzt werden soll. Es wird angenommen, dass das Zentrum ein Team von Militärexperten des Korps der Islamischen Revolutionsgarde beherbergt und logistische Unterstützung für die vom Iran unterstützten Hisbollah-Terroristen leistet.
Laut den arabischen Berichten vom Donnerstag hätten die IDF während der groß angelegten Operation auch Bodentruppen eingesetzt. Den Schilderungen zufolge wurden die Zufahrtsstraßen der Anlage von Kampfjets beschossen, um die Annäherung syrischer Truppen zu verhindern, bevor Hubschrauber mit IDF-Spezialkräften eintrafen, die von Kampfhubschraubern und Angriffsdrohnen unterstützt wurden.
Die Bodentruppen drangen in ein nicht näher bezeichnetes Waffendepot ein, entnahmen Ausrüstung und sensible Dokumente und zündeten dann Sprengstoff, um die Einrichtung zu zerstören. Während der schweren Kämpfe sollen zwei bis vier iranische Agenten von den israelischen Soldaten gefangen genommen worden sein.
Kampf gegen den Iran
Jerusalem gibt nur selten Angriffe auf syrisches Territorium zu, obwohl es im Februar bekannt gab, seit dem 7. Oktober mehr als fünfzig Ziele der Hisbollah und anderer vom Iran unterstützter Terrorgruppen in Syrien angegriffen zu haben. Im selben Monat berichtete Reuters, dass der Iran nach einer Reihe tödlicher israelischer Luftangriffe vorsichtshalber hochrangige IRGC-Offiziere aus Syrien abgezogen hatte.
Zwischen dem 7. Oktober und dem 15. Mai haben Teherans syrische Stellvertreter nach IDF-Angaben mindestens vierzig Geschosse über die Grenze zu Israel abgefeuert. Am 1. April wurden sieben IRGC-Mitglieder, darunter der für Syrien und den Libanon zuständige Kommandeur, bei einem Angriff auf ein Gebäude neben der iranischen Botschaftin Damaskus getötet. Israel übernahm zwar nicht offiziell die Verantwortung für den Angriff, aber vier israelische Beamte bestätigten gegenüber der New York Times, den Angriff durch die israelische Luftwaffe.
Dreizehn Tage später startete die Islamische Republik einen beispiellosen Angriff auf Israel, an dem über dreihundert Drohnen und Raketen beteiligt waren, was Teheran als Vergeltung für den Vorfall in Damaskus bezeichnete. Erst kürzlich wurde bekannt, dass dabei rund die Hälfte der iranischen Raketen versagt hatte und bereits auf dem Weg nach Israel abstürzte.