Die Zeiten ändern sich: Noch vor wenigen Jahren wäre ein gemeinsames Seemanöver Israels und Saudi-Arabiens unmöglich gewesen.
Der tiefgreifende Wandel, der sich im Nahen Osten vollzieht, sorgt beinahe im Wochentakt für Nachrichten, die lange Zeit für unmöglich gehalten wurden. Wer hätte beispielsweise noch vor zehn Jahren gedacht, dass führende Vertreter des Staates Israels zu den Klängen der Nationalhymne des jüdischen Staates, der Hatikvah, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain empfangen werden würden?
Zu den Nachrichten aus der Kategorie »Wer hätte das für möglich gehalten?« gehört auch die folgende: Wie MarineForum Online berichtet, nahm die israelische Marine erstmals an einem gemeinsamen Seemanöver mit der US-Navy und den Seestreitkräften Saudi-Arabiens und Pakistans teil.
Die »International Maritime Exercise« findet alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft des für den Raum Naher Osten, Ost-Afrika und Zentral-Asien zuständigen US Central Command (CENTCOM) und der ihm angehörigen 5. Flotte der US-Navy statt. Erst im vergangenen Jahr hat CENTCOM die militärische Zusammenarbeit mit Israel übernommen, die bis dahin vom European Command (EUCOM) geleistet worden war. Diese an sich widersinnige Hilfskonstruktion war erforderlich gewesen, weil die mit CENTCOM kooperierenden arabischen Staaten eine Zusammenarbeit mit Israel ausgeschlossen hatten.
An der Übung im Februar war direkt rund ein Dutzend Marinen beteiligt, mit weiteren Beobachtern und Kooperationspartnern nahmen aber rund 60 Nationen teil. Sichtbarstes Zeichen der veränderten Lage war ein offizielles Treffen zwischen dem Befehlshaber der 5. Flotte, Admiral Brad Cooper, mit David Salama, dem Befehlshaber der israelischen Marine, dem israelischen Außenminister Benny Gantz und Premier Naftali Bennett.