In militärischer Hinsicht konnte Israel im kurzen Waffengang gegen die Terrorgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad einige Erfolge verzeichnen.
Die Operation »Breaking Dawn« (Morgengrauen) der israelischen Armee war, bei allen menschlichen Tragödien, die jede militärische Auseinandersetzung mit sich bringt, ein voller Erfolg. In einem Briefing zum Abschluss der 66-stündigen Operation erklärten die israelischen Verteidigungskräfte (IDF), sie hätten den Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) und seine Führung »erheblich geschwächt«.
Bei den ersten Angriffen wurde der Kommandeur des PIJ im Norden des Gazastreifens, Tayseer Jabari, getötet. Die IDF setzte kleine Gleitbomben ein, um Jabaris Wohnung im sechsten Stock eines 14-stöckigen Hochhauses in Gaza-Stadt zu treffen. Nach Angaben hochrangiger Militärs drang die Munition schräg in die Wand des siebten Stocks ein, durchschlug die Decke des sechsten Stocks und explodierte erst dann, um den Kollateralschaden so gering wie möglich zu halten.
In der zweiten Nacht der Operation wurde der Kommandeur des PIJ im Süden des Gazastreifens, Khaled Mansour, getötet. Die IDF hatten den Angriff auf Mansour mehrmals verschoben, da sich seine Wohnung in der Nähe eines Spielplatzes befand und keine Kinder in Mitleidenschaft gezogen werden sollten. Auch ein wichtiger Angriffstunnel der PIJ unter der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens konnte zerstört werden.
Durch Raketen des PIJ sind mehr palästinensische Zivilisten ums Leben gekommen als durch israelische, darunter zwölf Kinder. Auf israelischer Seite gab es nur drei Verletzte. Insgesamt wurden in den drei Tagen 1.175 Raketen und Mörser aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Das Raketenabwehrsystem Iron Dome fing nach Angaben der IDF über 380 Geschosse ab, die in bewohntem Gebiet niedergegangen wären, dabei erreichte es eine bislang unübertroffene Erfolgsquote von 97 Prozent.
Drei Punkte scheinen noch erwähnenswert:
1. Abschreckung funktioniert. Die gezielte Tötung der beiden Kommandanten und weiterer PIJ-Kader ist eine Warnung an alle Terrorgruppen (nicht nur) in Gaza: Wir wissen, wo ihr seid, und wir treffen euch, wenn wir wollen. Nicht zuletzt deshalb hat sich die Hamas nach dem Krieg im Mai vorigen Jahres dieses Mal komplett aus dem Konflikt herausgehalten.
2. Israel verbessert seine Kommunikation mit der Weltöffentlichkeit. Sowohl die Raketen des PIJ auf die eigene Bevölkerung als auch die Anstrengungen der IDF, zivile Opfer bestmöglich zu verhindern, sind durch Videos belegt – und das so zeitnah, dass die übliche palästinensische Gräuelpropaganda gar nicht erst Fuß fassen konnte.
3. Die Zustimmung der palästinensischen Bevölkerung zu Angriffen durch Terrorgruppen sinkt. Im israelischen Nachrichtensender Channel 12 sagte eine Frau aus dem Gazastreifen, die öffentliche Unterstützung für die Terrorgruppen Hamas und PIJ schwinde: »Die Sichtweise, die Perspektive, das Denken der Menschen in Gaza hat sich völlig verändert. In den vorangegangenen Kriegen waren sie auf der Seite des Widerstands, der Hamas und des Jihad, aber jetzt fordern die Menschen das Ende des Krieges. Die einzigen, die zerstört werden und verlieren, sind die Menschen in Gaza, nicht die Anführer.«
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