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Immer mehr Berichte von freigelassenen israelischen Geiseln

Die ehemalige Hamas-Geisel Adina Moshe bei einer Veranstaltung auf dem »Platz der Geiseln« in Tel Aviv
Die ehemalige Hamas-Geisel Adina Moshe bei einer Veranstaltung auf dem »Platz der Geiseln« in Tel Aviv (Quelle: JNS)

Adina Moshe erzählt von ihrer siebenwöchigen Gefangenschaft und ihren Begegnungen mit anderen verschleppten und als Geiseln gehaltenen Israelis.

Adina Moshe, die im Rahmen des Geiselabkommens vom November aus der Gefangenschaft der Hamas befreit wurde, erzählte am Donnerstag im israelischen Armeeradio erschreckende Details über ihren 49-tägigen Leidensweg.

Die 72-Jährige berichtete von ihren Begegnungen mit den israelischen Geiseln Yarden Bibas und Ofer Kalderon aus dem Kibbuz Nir Oz, die sie in den Tunneln hinter Gittern eingesperrt sah, und gab einen düsteren Einblick in ihre Lage und Bemühungen, ihre Situation zu verbessern. »Ich näherte mich ihnen in völliger Dunkelheit«, erinnerte sie sich. »Als ich fragte, warum sie eingesperrt waren, sagten sie, sie wüssten es nicht. Aber als ich nachfragte, ob sie sich der Hamas entgegengestellt hätten, wurde mir klar, dass es so gewesen ist.«

Moshe beschrieb ihre vorsichtigen Versuche, sich für ihre Mitgefangenen einzusetzen: »Nach zwei Tagen wandte ich mich an den Kommandanten der Einheit, die uns bewachen sollte. Ich erzählte ihm, dass ich hebräische Stimmen gehört hatte, und sagte ihm, dass die beiden aus Nir Oz stammten. Er war über mein Wissen überrascht. Ich drängte ihn, sie zu uns zu bringen, und nach zwei Tagen erlaubte er beiden, sich für eine Stunde zu uns zu setzen. Danach wurden sie wieder eingesperrt, aber am nächsten Tag erlaubte er einen zweistündigen Besuch.«

Bekannte Gesichter

Die Familie Bibas ist in Israel und international für die Aufnahmen ihrer Entführung aus dem Kibbuz Nir Oz am 7. Oktober bekannt, welche die Mutter Shiri zeigen, wie sie sich verängstigt und hilflos umschaut, während sie ihre beiden Söhne, den vierjährigen Ariel und das neun Monate alte Baby Kfir umklammert. Weitere Bilder von diesem Tag wurden Monate später veröffentlicht, die Shiri und ihre beiden Kinder in Khan Yunis im Gazastreifen zeigen.

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Auf die im aktuellen Interview gestellte Frage, ob Yarden Bibas über das Schicksal seiner Familie Bescheid wusste, antwortete Adina Moshe: »Er sagte uns, er habe den Schutzraum verlassen, um sich am 7. Oktober den Hamas-Terroristen entgegenzustellen. Shiri und die Kinder blieben zurück. Er habe gehofft, ›dass sie nicht gefunden werden, denn die Angreifer haben mich in meinem Haus gefangengenommen und mich zum Treffpunkt der Terroristen im Kibbuz und dann nach Khan Yunis gebracht‹.«

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Das habe er eine ganze Weile lang geglaubt, erzählte Moshe. Schließlich habe sie ihre Hamas-Wächter gefragt, ob Shiri und die Kinder auch festgehalten würden. »Sie sagten, es würde einige Zeit dauern, das herauszufinden. Von Anfang an bemühte ich mich, gute Beziehungen zu unseren Entführern aufzubauen. Ich erkannte, dass dieser Ansatz für uns alle von Vorteil sein könnte.«

Ofer Kalderon wurde gemeinsam mit seiner damals sechzehn Jahre alten Tochter Sahar und seinem damals elfjährigen Sohn Erez nach Gaza gebracht. Die Aufnahmen von Erez, wie er von Hamas-Terroristen weggezerrt wurde, sind zu einem der Symbole des Terrorangriffs vom 7. Oktober geworden. Sahar und Erez wurden nach 52 Tagen in Hamas-Gefangenschaft freigelassen, während ihr Vater noch immer in Gaza festgehalten wird.

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Riesiges Labyrinth

»Am Tag nach meiner Freilassung kam eine Ermittlerin des Shin Bet, um mich zu befragen«, so Moshe weiter. Da der Inlandsgeheimdienst damals noch nicht viel über die Tunnel gewusst habe, sei sie gebeten worden, den Tunnel zu beschreiben, in dem sie und die anderen festgehalten wurden. Dabei sei ihr klar geworden, dass die Tunnel nicht etwas seien, dass man einfach nur sehen könne, »sondern es darum geht, wie sie sich anfühlen. Ich sagte ihr, dass es sich um ein riesiges, komplexes Labyrinth unter dem gesamten Gazastreifen handelt.«

»Als ich das Krankenhaus verließ, schickten sie eine Shin-Bet-Ingenieurin zu ihr«, fügte Moshe hinzu, die eine Zeichnung des Grundrisses des Tunnels erbat: »Ich erklärte, keine Künstlerin zu sein und bot ihr eine verbale Beschreibung an, aber sie bestand auf einer visuellen Darstellung. Ich habe mein Bestes getan, um es zu veranschaulichen, aber es ist ein fast unendliches Netz. Ich habe alles detailliert dargestellt: Telefonleitungen, Stromleitungen, Sprengfallen, Sperrgebiete – Dinge, von denen sie sich nicht vorstellen konnten, dass sie existieren.«

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