Bei seinem Besuch in Deutschland gab Premierminister Lapid Beweise weiter, welche die illegalen Aktivitäten des iranischen Regimes bezüglich seines Atomprogramms belegen.
Israels Premierminister Yair Lapid hat dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag jene »sensiblen« Geheimdienstinformationen über das iranische Atomprogramm vorgelegt, die laut einem diplomatischen Vertreter ein Grund dafür waren, dass die US-Regierung kürzlich eine härtere Haltung gegenüber dem Iran eingenommen hat.
»Wir haben Informationen vorgelegt, die beweisen, dass die Iraner in diesem Moment betrügen«, sagte der namentlich nicht genannte Diplomat und fügte hinzu, Lapid habe nur Informationen übergeben, die zuvor sorgfältig geprüft wurden. »Wir haben keine Spielchen betrieben. Wir haben Informationen weitergegeben, die eindeutig verifiziert sind«, sagte er, lehnte es aber ab, Einzelheiten darüber zu verraten, was genau den deutschen Behörden mitgeteilt wurde. Zugleich erklärte er, die europäischen Regierungen nähmen deshalb eine härtere Haltung ein, weil sie über die sich vertiefenden iranischen Beziehungen zu Russland und den jüngsten Drohnenverkauf Teherans an den Kreml besorgt seien.
Während Lapids Besuch in Deutschland von den üblichen Zeremonien geprägt war, zu denen auch der Besuch des Hauses der Wannsee-Konferenz gehörte, spielte hinter den Kulissen das mögliche Iran-Abkommen eine wichtige Rolle.
So brachte Lapid dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier gegenüber zum Ausdruck, wie wichtig es sei, den Kampf gegen das iranische Atomprogramm fortzusetzen. Es wäre ein Fehler, »unter den gegenwärtigen Bedingungen zu dem Abkommen zurückzukehren«, sagte der israelische Premier und fügte hinzu: »Wir müssen gemeinsam gegen die wachsende Bedrohung handeln, dass der Iran ein Atomstaat wird. Es ist an der Zeit, die gescheiterten Verhandlungen hinter sich zu lassen.«
Lapid traf am Montag auch mit dem deutschen Bundeskanzler und der deutschen Außenministerin zusammen, um die regionalen und sicherheitspolitischen Herausforderungen zu erörtern, die aus dem Verhalten des iranischen Regimes erwachsen. Jüngste Geheimdienstberichte deuten darauf hin, dass die iranischen Urananreicherungsbemühungen es dem Land ermöglichen, innerhalb weniger Wochen eine ausreichende Menge zur Herstellung einer Atombombe zu produzieren.