„Die Evangelische Akademie im baden-württembergischen Bad Boll sieht sich scharfer Kritik der israelischen Regierung und amerikanischer NGOs ausgesetzt, weil sie eine Konferenz veranstaltete, bei der eine Riege prominenter deutscher Unterstützer der Hamas, der Hisbollah und der BDS-Bewegung auftraten. ‚Man muss sich nur die Liste der zu dem Seminar geladenen Teilnehmer ansehen, um zu begreifen, dass hier der Hass auf Israel im pseudowissenschaftlichen Gewande geschürt werden soll‘, erklärte der Sprecher des israelischen Außenministeriums Emmanuel Nahshon am Samstag der Jerusalem Post gegenüber. ‚Dass eine derartige Veranstaltung in Deutschland stattfindet, ist besonders verstörend.‘
Der stellvertretende Direktor des Simon Wiesenthal Centers Abraham Cooper gab der Post gegenüber am Freitag folgende Erklärung ab: ‚Dass eine deutsche Kirche ihre moralische Autorität einsetzt, um eine Veranstaltung zu organisieren, die denjenigen Legitimität verleiht, die die mehr als sechs Millionen Juden in Israel vernichten wollen, ist ein Skandal‘. ‚Offensichtlich lesen die Veranstalter keine Zeitung’, fügte er hinzu. ‚Die Hisbollah, die über mehr als 200.000 Raketen verfügt, droht damit, diese auf Israel abzufeuern.‘
Unter anderem hat die Evangelische Akademie Bad Boll Christine Buchholz, eine Abgeordnete der Linken eingeladen. Buchholz hat vom ‚legitimen Widerstand‘ der Hisbollah gegen den jüdischen Staat gesprochen. Die USA, Israel, die Arabische Liga und Kanada haben dier Hisbollah als Terrororganisation eingestuft und verboten. Buchholz zufolge sei ‚die Dämonisierung der Hisbollah ein Element ideologischer Kriegsführung. Die Linke sollte sich daran nicht beteiligen.‘ Buchholz war eingeladen, um auf der Konferenz über den ‚Menschenrechtsdiskurs in Israel und Palästina‘ sprechen. (…)
‚Während es sich gegen Granaten und Sprengstoffballons verteidigt, die vom Gazastreifen aus in Richtung der nahegelegenen jüdischen Ortschaften in Israel gesteuert werden, verbittet sich das Wiesenthal Center irgendwelche Belehrungen von deutschen Klerikern über den jüdischen Staat‘, so Cooper weiter. Auf eine Anfrage der Post, ob sie die Hamas und die Hisbollah für Terrororganisationen hielten, reagierten weder die württembergische Kirchenleitung, die EKD noch der Akademiedirektor Jörg Hübner.“ (Benjamin Weinthal: „Israel slams German academy hosting of Hezbollah, Hamas, BDS supporters”)