Das Farhud genannte Pogrom von 1941 im Irak wurde vom palästinensischen Führer und Großmufti von Jerusalem, Haj Amin al-Husseini, koordiniert.
Israelische Abgeordnete haben am Montag einen Regierungsvorschlag eingebracht, der den 1. Juni als Gedenktag für das Farhud-Pogrom im Irak des Jahres 1941 vorsieht, das vom Palästinenserführer und Großmufti von Jerusalem, Haj Amin al-Husseini, koordiniert wurde. Der vom Abgeordneten Ofir Katz von der Likud-Partei eingebrachte Vorschlag wurde in erster Lesung angenommen und wird nun im Knesset-Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport erörtert, bevor er zur Abstimmung kommt.
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass in allen landesweiten Bildungseinrichtungen des Pogroms gedacht werden soll, um die Erinnerung an die Ereignisse und die Opfer zu bewahren und an künftige Generationen weiterzugeben. Darüber hinaus wird die Knesset angewiesen, einen Gedenktag für die Farhud-Ereignisse zu begehen und der Premierminister befugt, die Regierungsbehörden mit der Organisation einer nationalen Zeremonie zu beauftragen.
Das Pogrom wurde im Jahr 1941 von dem mit den Nationalsozialisten verbündeten irakischen Regime angezettelt. Der damalige Führer der Araber in Britisch-Palästina, der Großmufti von Jerusalem Haj Amin al-Husseini, war ebenfalls maßgeblich daran beteiligt.
In den Erläuterungen zu Katz’ Vorlage heißt es:
»Am 1. und 2. Juni des Jahres 1941 wurden irakische Juden in ihren Häusern, auf den Straßen und in den Synagogen von Randalierern massakriert, die von der Nazi-Propaganda angeheizt worden waren. Die schrecklichen Zeugenaussagen dieses antisemitischen Pogroms beschreiben, was dort geschah: Mord, Vergewaltigung, Plünderung von Eigentum, Schändung von Thorarollen und Synagogen sowie Kennzeichnung und Brandstiftung von Geschäften in jüdischem Besitz.
Bei den Frahud-Unruhen wurden insgesamt 179 Juden massakriert und ihre Leichen in einem riesigen Massengrab aufgeschichtet. Über zweitausend Menschen wurden verletzt und fünfzigtausend ihres Eigentums beraubt. … Die Geschichte des Farhud ist der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt. Da es uns obliegt, die jüdische Geschichte zu erinnern und zu bewahren, ist es unsere Pflicht, die Ereignisse weiterzugeben, die frühere Generationen erlebt haben.«
Gedenktag auch für Opfer in der Diaspora
Ebenfalls am Montag gab die israelische Regierung ihre Zustimmung zur Einführung eines offiziellen Gedenktags für die bei antisemitischen Angriffen in der Diaspora ermordeten Juden. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem der Minister für Diaspora-Angelegenheiten und Antisemitismusbekämpfung Amichai Chikli einen Ausschuss eingesetzt hatte, der die Möglichkeit der Einführung eines Gedenktags untersuchen sollte, worum der Vorsitzende der World Zionist Organisation Yaakov Hagoel auch gebeten hatte, nach dessen Angaben im vergangenen Jahr neun Juden außerhalb Israels aus antisemitischen Gründen ermordet wurden.
Hagoel erklärte am Montag gegenüber israelischen Medien: »Unsere Brüder in der Diaspora teilen das Schicksal der Menschen in Israel und umgekehrt. Die Entscheidung, der Juden in der Diaspora zu gedenken, die aus antisemitischen Gründen ermordet wurden, stärkt die gegenseitige Garantie und das gemeinsame Schicksal zwischen dem Staat Israel und dem jüdischen Volk in all seinen Diasporas.« Hagoel bezeichnete diesen Tag als »einen historischen, der die unverbrüchliche Verbindung zwischen allen Teilen des jüdischen Volks und dem Staat Israel stärkt. Ein Volk, ein Schicksal, eine Erinnerung und eine Zukunft.«