Um die Geiseln aus den Händen der Hamas zu befreien, entließ Israel 1.900 palästinensische Häftlinge, darunter bestialische Mörder und Terroristen.
Seit am 19. Januar 2025 ein Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen in Kraft trat, konnten 33 israelische Geiseln nach Hause zurückkehren, acht von ihnen, darunter Shiri Bibas und ihre zwei kleinen Kinder, allerdings nur mehr tot. (Zusätzlich ließ die Hamas auch fünf thailändische Gastarbeiter frei, die sie ebenfalls am 7. Oktober 2023 verschleppt hatte.) 59 israelische Geiseln werden nach wie vor im Gazastreifen festgehalten, von denen noch 24 am Leben sein sollen.
In Israel ist die Rückkehr jeder einzelnen Geisel ein Ereignis von nationaler Bedeutung, für die Mehrheit der Israelis muss die Heimkehr aller noch verbliebenen Geiseln oberste Priorität haben. Alle anderen Ziele, darunter etwa die von der Regierung angestrebte vollständige Vernichtung der Hamas, hätten dagegen in den Hintergrund zu treten.
Dass zumindest ein Teil der Geiseln aus der Hölle im Gazastreifen geholt werden konnte, hatte freilich einen hohen Preis: Israel musste rund 1.900 inhaftierte Palästinenser freilassen, darunter etliche, die wegen ihrer Beteiligung an Anschlägen, bei denen zahlreiche Israelis ermordet worden waren, zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt waren.
Dutzende Tote
Unter ihnen befindet sich zum Beispiel Wael Qassem, dessen Hamas-Zelle aus Ost-Jerusalem für drei Anschläge verantwortlich war, bei denen Dutzende Israelis ermordet wurden.
- Am 9. März 2002 sprengte sich ein Selbstmordattentäter im Café Moment in Jerusalem in die Luft. Elf Israelis wurden getötet und 65 weitere verletzt.
- Zwei Monate später zündete ein weiterer von Qassem entsandter Selbstmordattentäter in einem Spieleclub in Rishon LeZion einen mit Sprengstoff befüllten Aktenkoffer, der zur Verstärkung der tödlichen Explosionswirkung auch noch Schrauben und andere Metallstücke enthielt. 16 Israelis wurden in den Tod gerissen, 55 verletzt.
- Am 31. Juli 2002 platzierte ein von Qassems Zelle rekrutierter Terrorist eine Bombe in einer Cafeteria der Hebräischen Universität in Jerusalem. Die Explosion tötete neun Menschen und verletzte weitere 100 Personen.
Insgesamt wurde Wael Qassem zu 35 lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Jetzt ist er wieder frei.
Stolz auf Mord an Juden
Die Freiheit wiedergewonnen hat auch Arafat Irfaiya. Am Vormittag des 7. Februar 2019 fiel Irfaiya über die 19-jährige Ori Ansbacher her, die in einem Waldstück im Süden Jerusalems spazieren ging. Er stach mehrmals auf Ansbacher ein und schleppte sie 150 Meter weit in ein Gebüsch, wo er sie vergewaltigte. Währenddessen stach er immer wieder auf sie und enthauptete sie beinahe.
Bei seinem Prozess sagte Irfaiya aus, er habe seine Eltern mit seiner Tat stolz gemacht, denn: »Ich habe nicht nur jemanden vergewaltigt – ich habe einen Juden getötet.« Ohne auch nur einen Funken Reue oder Scham zu zeigen, sagte er vor Gericht: »Der Mord ist das Beste und Wichtigste, das ich in meinem Leben getan habe.«
Dank der Erpressung der Hamas ist auch Irfaiya wieder ein freier Mann, nur fünf Jahre nach seiner bestialischen Tat.
Rückkehr zum Terrorismus
Es ließen sich zahlreiche weitere Beispiele anführen – die NGO Palestinian Media Watch hat eine Liste mit 80 Terroristen zusammengestellt, darunter »Terroristenführer, die Morde durch Selbstmordattentate, Schüsse und Messerstiche planten und organisierten, Bombenbauer und Terroristen, die eigenhändig durch Messerstiche und Schüsse mordeten«.
Wie die Erfahrung zeigt, wird sich ein großer Teil dieser freigelassenen Terroristen wieder daran machen, so viele Israelis zu töten, wie sie nur schaffen: Laut Ronen Bar, dem Leiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes, sind von den 1.024 Terroristen, die 2011 aus israelischen Gefängnissen entlassen wurden, um nach fünfjähriger Geiselhaft bei der Hamas die Rückkehr des Soldaten Gilad Schalit zu ermöglichen, nicht weniger als 82 Prozent »zum Terrorismus zurückgekehrt«.






