Die Hisbollah will den Beschuss an der Nordgrenze Israels einstellen, nachdem sich Jerusalem und die im Gazastreifen ansässige Hamas auf einen Waffenstillstand geeinigt haben.
Israel und die libanesische Terrorgruppe Hisbollah sollen Vermittlern ihre Bereitschaft signalisiert haben, über eine Waffenruhe zu verhandeln, sobald ein Waffenstillstand im Gazastreifen erreicht ist, so Diplomaten Anfang dieser Woche gegenüber der New York Times.
Unter Berufung auf drei ungenannte westliche Diplomaten und einen israelischen Beamten, so der Artikel, habe die vom Iran unterstützte Hisbollah die Einstellung ihres Beschusses auf Israel erklärt, sollten sich Jerusalem und die Hamas auf einen Waffenstillstand einigen. Israel hat ebenfalls angedeutet, für indirekte Gespräche mit der Hisbollah offen zu sein, sobald die Terrorgruppe ihre grenzüberschreitenden Angriffe einstellt.
Eine israelische Delegation soll die Waffenstillstandsverhandlungen mit der Hamas wieder aufnehmen, teilte das Büro des israelischen Premierministers diese Woche mit. Die NYT hatte bereits am 15. Juli berichtet, dass die Gespräche mit der Hamas anscheinend an Dynamik zugenommen hätten.
Israelis weiterhin Binnenvertriebene
Bei den Gesprächen mit der Hisbollah ginge es um den Rückzug der Terroristen aus den südlichsten Gebieten des Libanons und die Entsendung von Soldaten der libanesischen Streitkräfte in das dadurch freiwerdende Territorium, so die Diplomaten gegenüber der New York Times. Die Verhandlungen würden sich auch auf die Demarkation des westlichsten Teils der Grenze zwischen den beiden Ländern konzentrieren.
Die Hisbollah greift den Norden Israels fast täglich an, seit sie am 8. Oktober 2023 zur Unterstützung der Hamas in den Krieg eingetreten ist. Sie hat Tausende von Selbstmorddrohnen, Raketen und Panzerabwehrraketen auf israelische Grenzstädte abgefeuert, wobei etwa dreißig Menschen getötet und große Schäden verursacht wurden. Zehntausende Zivilisten im Norden des Landes sind aufgrund der anhaltenden Gewalt weiterhin Binnenvertriebene.
Israels Bildungsminister Yoav Kisch teilte den örtlichen Verantwortlichen am Dienstag mit, dass die evakuierten Schüler aus den nördlichen Gemeinden nach dem Sommer nicht in ihre Heimatstädte zurückkehren können. Stattdessen werden sie weiterhin andere Schulen im Land besuchen, berichtete die Presse.
Die Entscheidung, den Beginn des Schuljahres in den betroffenen Grenzstädten abzusagen, sei »bedauerlich«, sagte Kisch und forderte Benjamin Netanjahu auf, »jetzt und mit Nachdruck gegen den Staat Libanon vorzugehen. Es führt kein Weg an der Entscheidung vorbei, einen massiven Krieg gegen den Libanon zu führen, um Frieden und Stabilität für die Bewohner des Nordens und für die Zukunft des Staates Israel wiederherzustellen«, sagte der Likud-Minister.