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Neues israelisches System soll Hamas bei der Verteilung von Hilfsgütern ausschalten

Hilfsgüter am Grenzübergang zwischen Israel und dem Gazastreifen
Hilfsgüter am Grenzübergang zwischen Israel und dem Gazastreifen (Quelle: JNS)

In Rafah sollen drei Hilfsgüterzentren als zentrale Drehscheibe für die Versorgung des gesamten Gazastreifens eingerichtet werden.

Israel bereitet laut einem Bericht vom Dienstag die Einführung eines neuen Systems zur Verteilung humanitärer Hilfsgüter im südlichen Gazastreifen vor, das verhindern soll, dass die Hamas die Lieferungen beschlagnahmen und plündern kann. Der Plan, vorgestellt vom Militärkorrespondenten Doron Kadosh in Israels Armeesender, konzentriert sich auf das Gebiet um Rafah, das derzeit unter israelischer Militärkontrolle steht. Zivilisten erhalten nur nach strengen Kontrollen Zugang zu den Hilfsgütern, um Missbrauch zu verhindern.

In Rafah werden drei ausgewiesene Verteilungszentren eingerichtet, die als zentrale Drehscheibe für die Hilfe für den gesamten Gazastreifen dienen sollen. Jede Familie wird durch eine einzige, registrierte Person vertreten sein, die berechtigt ist, eine wöchentliche Lebensmittelration abzuholen, die auf den Überlebensbedarf von etwa siebzig Kilogramm pro Haushalt abgestimmt ist, um keine Überschüsse entstehen zu lassen, die von terroristischen Gruppen übernommen werden könnten.

Die Verteilung wird über ein formelles Registrierungsverfahren unter Aufsicht von geprüften Nichtregierungsorganisationen und amerikanischen Privatunternehmen erfolgen. Ein hochrangiger israelischer Sicherheitsbeamter betonte, das neue System ziele darauf, die Fähigkeit der Hamas zu beenden, Großlieferungen abzufangen. »Die Hamas wird es viel schwieriger haben, Hilfsgüter von Familien zu beschlagnahmen. Es ist eine Sache, einen Lieferwagen zu entführen. Eine andere Sache ist es, hungernden Zivilisten die Hilfsmittel direkt aus den Händen zu rauben.«

Hamas ausgrenzen

Der neue Mechanismus erfolgt inmitten des verstärkten Drucks der Vereinigten Staaten und der internationalen Gemeinschaft aufgrund der humanitären Lage im Gazastreifen. Am Montag räumte US-Präsident Donald Trump ein, dass »die Menschen hungern« und versprach Unterstützung, während er die Hamas scharf dafür kritisierte, Hilfslieferungen zu stehlen und es »unmöglich zu machen«, Zivilisten in Not zu helfen.

Israelische Beamte sind der Ansicht, der neue Plan stelle ein ausgewogenes Verhältnis her, indem er den Bedürfnissen der Zivilbevölkerung Rechnung trägt und gleichzeitig der Hamas die Möglichkeit nimmt, humanitäre Hilfe zu missbrauchen, heißt es in dem Bericht.

Der israelische Außenminister Gideon Sa’ar berichtete am Dienstag, die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik Kaja Kallas über die Lage im Gazastreifen einschließlich der Lieferung humanitärer Hilfe informiert zu haben: »Die Hamas hat die humanitäre Hilfe, die in den Gazastreifen gelangte, zur Finanzierung ihrer Kriegsmaschinerie verwendet«, und warnte, der Krieg gegen die Terrororganisation werde »für immer andauern«, bliebe diese Bedingungen bestehen. »Daher muss Israel die Art und Weise ändern, wie es die Einfuhr von Gütern erleichtert. Die internationale Gemeinschaft und jedes Land, das daran interessiert ist, dass die Hilfe die Zivilbevölkerung und nicht die Hamas erreicht, muss Israels Bemühungen unterstützen und darf sie nicht behindern.«

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