Der israelische Sicherheitsdienst Shin Bet verhinderte im vergangenen Jahr um vierzig Prozent mehr geplante Terroranschläge als im Jahr 2023.
Der israelische Sicherheitsdienst Shin Bet vereitelte im Jahr 2024 1.040 größere Terroranschläge im Westjordanland und in Jerusalem, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der Behörde hervorgeht. Dies entspricht einem Rückgang erfolgreicher Terroranschläge um vierzig Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten vereitelten Anschläge betrafen Schusswaffenangriffe (689) und Attacken mit Sprengkörpern (326), die anderen waren Messerangriffe, Auto-Ramm-attacken, Selbstmordattentate und Entführungen.
Im Gazastreifen wurden 2.500 Verdächtige überprüft, von denen 650 schließlich verhört wurden, was zu verwertbaren Erkenntnissen führte. Insgesamt wurden 1.350 Personen festgenommen, darunter vierzig hochrangige Kommandeure, 165 enge Mitarbeiter von Spitzenbeamten und 45 Teilnehmer an der von der Hamas angeführten Invasion im Süden Israels am 7. Oktober 2023.
Während des Kriegs im Gazastreifen wurden drei Geiselbefreiungsmissionen und mehrere Leichenbergungsaktionen durchgeführt. Der Shin Bet veröffentlichte auch Audioaufnahmen von der Befreiung von Ori Megidish am 30. Oktober 2023 und der Rettung von Louis Har und Fernando Marman am 12. Februar 2024.
National und international
Innerhalb der Grenzen Israels, die durch die Waffenstillstandsabkommen von 1948/49 definiert sind, wurden zwanzig Terrorzellen aufgedeckt, an denen arabische Israelis beteiligt waren, die Anschläge mit Autobomben oder anderen Sprengstoffen geplant hatten. Die »Tequila« genannte schnelle Eingreiftruppe zur Terrorismusbekämpfung wurde 32 Mal entsandt, um unmittelbar bevorstehende Anschläge zu verhindern.
Im Libanon wurden 25 hochrangige Kommandeure palästinensischer Terrorgruppen eliminiert, darunter Mitglieder der Hamas und der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP). Bei der Bekämpfung der iranischen Bedrohung gab es einen Anstieg der Verhaftungen im Zusammenhang mit Spionage um gleich vierhundert Prozent, dreizehn vereitelte Anschläge und 27 Anklagen. Im Bereich der Cyberabwehr wurden siebenhundert größere Angriffe vereitelt, was einer Verfünffachung gegenüber 2023 entspricht.
Der Bericht ging auch auf internationale Missionen ein, die für die Sicherheit bei Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen in Paris und dem Eurovision Song Contest in Malmö sorgten. Er wies auf zukünftige Herausforderungen hin, darunter die fortlaufende Bedrohung durch Cyberangriffe und Infiltrationsversuche seitens des iranischen Regimes.