Die Zahl der äthiopischen Israelis beträgt aktuell rund 160.000 Menschen, was einem Bevölkerungsanteil von fast zwei Prozent entspricht.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte am Sonntag die Einsetzung eines Ausschusses auf Ministerebene an, der sich mit den Bedürfnissen der äthiopischen Gemeinschaft des Landes befassen soll. »Ich bin mir bewusst, dass es zusätzliche Herausforderungen [für das Land insgesamt] gibt«, sagte Netanjahu, »aber dieser Ausschuss ist das Instrument, um unsere Brüder und Schwestern aus der äthiopischen Gemeinschaft weiter voranzubringen. Ich weiß, dass alle Ministerien mit ihm zusammenarbeiten werden, so wie es auch bisher der Fall war.«
Anfang dieses Monats hatten der Premierminister und andere Regierungsfunktionäre gemeinsam mit der äthiopischen Gemeinschaft Israels der Tausenden gedacht, die bei dem Versuch ums Leben gekommen waren, in den jüdischen Staat zu gelangen. Die Veranstaltung rief die viertausend Menschen ins Gedächtnis, die zwischen 1979 und 1990 auf dem zu Fuß zurückgelegten Weg von Äthiopien in Transitlager im benachbarten Sudan vor allem an Unterernährung und Krankheiten starben.
Historischer Moment
Bei der Feier lobte Netanjahu die Änderungen im Schullehrplan, die sich mit der Geschichte des äthiopischen Exodus befassen und versprach, den Wohnungsbau, die Beschäftigung, die Bildung und die medizinische Versorgung zu fördern.
Seit 1980 kamen etwa 90.000 äthiopische Juden mit einer Reihe von Lufttransporten nach Israel, wo heute etwa 160.000 äthiopische Israelis leben, die fast zwei Prozent der Bevölkerung des Landes ausmachen. Am 9. Mai landeten 111 neue Einwanderer aus Äthiopien auf dem Flughafen Tel Aviv. Der Vorsitzende der Jewish Agency, Doron Almog, der in den 1980er Jahren Missionen geleitet hatte, um äthiopische Juden nach Israel zu bringen, begrüßte die Neuankömmlinge. »Die Ankunft eines jeden Flugzeugs mit Olim [Einwanderern] ist ein historischer Moment für das jüdische Volk«, erklärte er anlässlich der Begrüßungszeremonie.