Von Tina Adcock
Am 13. Oktober 2018 durchbrachen Palästinenser aus Gaza den Grenzzaun zu Israel, nachdem 14.000 Menschen in verschiedenen Gebieten rund um den Zaun gewaltsam versuchten, so viel Schaden wie möglich an Grenze und israelischen Soldaten zu verursachen. Daraufhin entschied Verteidigungsminister Avigdor Lieberman, dass ab sofort von Seiten Israels die Treibstoffzufuhr gestoppt wird. Der Grund dafür ist, dass das gelieferte Benzin und Gas nicht für den normalen Gebrauch verwendet werden, sondern Autoreifen damit angezündet (um die Sicht am Grenzzaun zu unterbinden und somit die Infiltration in israelisches Gebiet möglich zu machen) und Ballons mit brennbaren oder explosiven Material über die Grenze geschickt werden. Die Zufuhr soll so lange gestoppt werden, bis die gewaltsamen Unruhen in Gaza ein Ende finden.
Als Folge der schweren Ausschreitungen, der Zerstörung des Grenzzauns und der Angriffe auf israelische Soldaten, eröffnete die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) das Feuer auf die Angreifer. Die meisten Palästinenser flohen daraufhin zurück nach Gaza, sieben wurden getötet. Schon am darauffolgenden Tag erfolgte weitere Infiltrationsversuche, wobei die jeweiligen Verdächtigen verhaftet wurden.
Einer der führenden Köpfe der Hamas, Ismail Haniyeh, lobte die Ausschreitungen und rief zur Fortführung selbiger auf: „Wehe denen, die den ‚Marsch der Rückkehr‘ beenden, bevor der Sieg errungen ist. Unser Marsch steht nicht für Diesel oder Dollar, sondern für das natürliche Recht auf die Rückkehr unseres Volkes.“ Der Anführer der Hamas im Gazastreifen Yahya Sinwar offenbarte bereits Monate zuvor, dass das Ziel des „Rückkehrmarsches“ die Ermordung von israelischen Staatsbürgern und die Eroberung des jüdischen Staates ist. Sinwar erläuterte: „Wir werden die Grenzen einreisen, wir werden ihre Herzen herausreißen und wir werden in Jerusalem beten“. Sieht so die Antwort auf die Friedensangebote Israels aus? Einen Verhandlungspartner sucht man in der den Gazastreifen beherrschenden Terrororganisation Hamas vergeblich.
Die Facebook-Seite ARD Israel Palästina berichtete als Reaktion auf die Zerstörung und Überwindung des Grenzzauns, dass die Palästinenser aus Gaza lediglich die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens forderten – ohne auch nur einmal zu erwähnen, weshalb diese Blockade überhaupt besteht: zur Verhinderung von Terror nämlich und zum Schutz der israelischen Staatsbürger. Wie so oft wird auch in dieser Meldung großer Wert auf den Konjunktiv gelegt, wenn es um Gewalttaten von palästinensischer Seite geht. Es „wären“ dass Granaten und Brandsätze von Palästinensern auf israelische Soldaten geworfen worden und eine Explosion „hätte“ ein Loch in den Grenzzaun gerissen. Mit diesem rhetorischen Stilmittel wurde einmal mehr versucht, den palästinensischen Terror zum bloßen Hörensagen herabzustufen bzw. die israelische Berichterstattung als nicht glaubwürdig darzustellen.
Feuerterror und Angriffe auf Grenze gehen weiter
Kurz darauf wurde ein Ballon mit entflammbaren Materialien in der süd-westlichen Nachbarschaft Ein Kerem in Jerusalem aufgefunden. Die Angst, dass der Terror aus Gaza nun über ganz Israel kommen könnte ist groß. Weitere solcher Ballons wurden in Bat Yam, Rishon Letzion und Givat Brenner gefunden, Orte, die in Küstennähe liegen. Doch auch im Zentrum Israels, nämlich in Modi’in und Beit Shemesh wurden Feuerballon gefunden. Vertreter des israelischen Sicherheitsapparates gehen davon aus, dass diese Ballons nicht aus Gaza, sondern aus der Westbank losgeschickt wurden.
Nachdem am Montag an der Grenze zu Israel Palästinensische Terroristen eine Sprengvorrichtung detonieren ließen, antworte die Israelische Armee mit Luftschlägen gegen Hamasposten im Süden Gazas. Der Grenzzaun wurde durch den Anschlag beschädigt, Verletzte gab es keine zu verzeichnen. Palästinenser die sich an den Ausschreitungen beteiligten, attackierten israelische Soldaten mit Molotov Cocktails, Granaten und Schusswaffen. Wieder wurden Menschen als Schutzschilde missbraucht – mit dem Ziel den Grenzzaun zu durchbrechen und israelische Soldaten sowie Zivilisten zu töten.
Nach den gewaltsamen Ausschreitungen in Gaza muss die IDF hart zurückschlagen, ließ Verteidigungsminister Liebermann als Reaktion auf den fortgesetzten Terror verlautbaren. Auch einen weiteren Gazakrieg sieht er, genau wie Premierminister Benjamin Netanyahu, als immer wahrscheinlicher an. Bei der Kabinettssitzung am Sonntag sagte er, dass die Hamas einsehen muss, dass – wenn ihre gewaltsamen Aufstände nicht gestoppt werden –, andere Maßnahmen folgen, die sehr schmerzhaft für die Küstenregion sein werden.
Nahezu sieben Monate lang dauern die Aufstände bereits an, ein Zeitraum, in dem Israel seine Grenzen verteidigt und gleichzeitig versucht, einen Krieg zu vermeiden. Doch wenn kein Ende der gewaltsamen Ausschreitungen in Sicht und Israel weiterhin von Terror betroffen ist, wird es zu einem Krieg kommen. In diesem Falle hätte die Hamas die Bewohner des Gazastreifens im doppelten Sinne geopfert. Zum einen durch den Aufruf und teilweise ausgeübten Zwang, an der israelischen Grenze zu randalieren und dabei Leib und Leben aufs Spiel zu setzen. Zum anderen durch den so provozierten Krieg mit Israel, bei dem mit großer Sicherheit wieder Palästinenser ums Leben kommen werden. Die Hamas steht nicht für die Menschen unter ihrer Herrschaft ein, sie opfert sie vielmehr für ihre eigenen Zwecke und ohne Rücksicht auf Verluste unter dem Deckmantel der Befreiung.
Ein Ende der Eskalation scheint momentan undenkbar zu sein. Erst gestern erfolgte wieder ein Raketenbeschuss aus Gaza, im Zuge dessen ein Haus in Be’er Sheva getroffen wurde, wobei, wie durch ein Wunder, niemand getötet, sondern bloß drei Personen leicht verletzt wurden. Sieben Menschen befinden sich in psychologischer Behandlung, darunter jene Frau mit ihren drei Kindern, die sich im getroffenen Haus befanden. Sie hatten es gerade noch in den Luftschutzraum geschafft, bevor die Rakete einschlug. Ein weiteres Geschoss ging im Meer nieder – nahe einer Stadt im Zentrum Israels. Die Grenzzugänge zu Gaza wurden daraufhin geschlossen und die IDF attackierte Hamasziele in Gaza, weitere Sitzungen des israelischen Sicherheitskabinetts sind in Planung. Für die Bewohner von Gaza wäre zu hoffen, dass die gestrigen Angriffe der letzte terroristische Akt ihrer Führung war. Israel wird angesichts der Bedrohung nicht dauerhaft stillhalten können.
Video of a large explosion from an IED placed by rioters causing a large breach in the #Gaza border fence. #Israel pic.twitter.com/nooVPxUntU
— Instant News Alerts (@InstaNewsAlerts) 16. Oktober 2018