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Israel: Das neue Jahr beginnt im Lockdown

Auch in Israel musste wegen steigender Infektionszahlen ein neuer Lockdown verhängt werden
Auch in Israel musste wegen steigender Infektionszahlen ein neuer Lockdown verhängt werden (© Imago Images / Xinhua)

Wie viele andere Länder wird auch Israel das neue Jahr wegen Corona in einem neuerlichen Lockdown begrüßen.

Seit vergangenem Sonntag um fünf Uhr nachmittags befindet sich das Land zum dritten Mal in einem flächendeckenden Lockdown. Polizeikräfte legen ein besonderes Augenmerk auf Silvesterpartys, Versammlungen und das Einhalten der Quarantäne. 6.000 Beamte werden eingesetzt, um dies zu kontrollieren, darüber hinaus wurden Checkpoints an Highways im ganzen Land eingerichtet.

Restriktionen sind mittlerweile altbekannt

Die Restriktionen sind bereits altbekannt: Ausgangsbeschränkungen auf 1.000 Meter Entfernung vom eigenen Wohnsitz, Läden, die nicht als essentiell gelten müssen schließen, in Restaurants darf nicht zum Mitnehmen bestellt werden, sondern nur nach Hause geliefert werden. 50% des öffentlichen Verkehrs sind eingestellt und 50% der Arbeitskräfte arbeiten von zu Hause.

Der einzige Unterschied zu den vormaligen Lockdowns ist, dass das Schulsystem einiger Maßen aufrechterhalten wird. Kindergärten und Grundschulen haben wie gewöhnlich geöffnet, die Unterstufe wird von zu Hause aus unterrichtet und die Oberstufe in Kleingruppen vor Ort. Mitglieder des Bildungsministeriums äußerten sich, ohne Erfolg, gegen den Beschluss die Unterstufe online zu unterrichten.

Der Lockdown ist offiziell für zwei Wochen angesetzt, Fachkräfte des Gesundheitsministeriums gehen jedoch davon aus, dass er auf mindestens einen Monat verlängert werden wird. Die Neuinfektionen stiegen in den letzten Wochen konstant an und erreichten letztendlich über 3.000 pro Tag.

Impfungen und Schließungen  

Zur selben Zeit als eine abermalige Abriegelung des Landes beschlossen wurde, begannen in Israel die ersten Impfungen. Bislang wurden bereits über 400.000 Menschen mit dem Pflizer-Impfstoff gegen den Corona-Virus geimpft, wobei die Priorität der Impfungen bisher bei Risikogruppen und medizinischem Personal lag.

In den nächsten ein bis zwei Wochen soll bereits mit der flächendeckenden Impfung aller Alters- und Berufsgruppen flächendeckend begonnen werden. Gesundheitsminister Yuli Edelstein fordert jedoch, das Lehrpersonal zu bevorzugen, da es einer großen Ansteckungsgefahr ausgesetzt ist, nachdem das Bildungssystem wie geschildert aufrechterhalten bleiben soll. Außerdem möchte er, dass Impftermine rund um die Uhr stattfinden können – auch am Sabbat.

Das Gesundheitsministerium äußert sich aufgrund der Impfungen unterdessen optimistisch: Es könnte sich dieses Mal um den letzten Lockdown in Israel handeln.

Ladenbesitzer sind frustriert

Viele Läden öffneten diese Woche sogar am Sabbat, um so Einnahmemöglichkeiten bis zum letzten Moment auszunutzen. Die Geschäfte und Märkte waren überfüllt, da viele Israelis die letzten Möglichkeiten nutzten, einkaufen zu gehen: sehr zur Freude der Geschäftsbesitzer.

75.000 Geschäftslokale mussten seit Beginn der Pandemie schließen. Ladenbesitzer sind aufs Neue nervös und viele leiden unter andauernden Angstzuständen bzw. äußern öffentlich ihre, Furcht die erneute Schließung nicht überstehen zu können.

Die letzten beiden landesweiten Schließungen konnten die Zahl der Corona-Neuinfizierungen gut eindämmen. Wie lange der Lockdown andauern wird weiß man derzeit nicht, genauso wenig, ob es tatsächlich der letzte ist – oder ob 2021 ein weiteres von Unsicherheit geprägtes Jahr werden wird?

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