Latest News

Israel greift von der Türkei genutzte Militärstützpunkte in Syrien an

Israel macht sich verstärkt Sorgen über die steigende Militärpräsenz der Türkei in Syrien
Israel macht sich verstärkt Sorgen über die steigende Militärpräsenz der Türkei in Syrien (Imago Images / ZUMA Press Wire)

Seit dem Sturz des Assad-Regimes verstärkt die Türkei ihre militärische Präsenz in Syrien, was von Israel mit großer Sorge beobachtet wird.

Unlängst berichtete Mena-Watch darüber, dass sich die Spannungen in Syrien zwischen Israel und der Türkei verschärfen, weil die Türkei versucht, ihre Militärpräsenz im Land zu verstärken, indem sie Luftwaffenstützpunkte wie die auch als T4 bekannte Tiyas-Basis übernehmen. Ende vergangener Woche bombardierten nun israelische Kampfflugzeuge Ziele in ganz Syrien, um zu verhindern, dass türkische Streitkräfte dort Fuß fassen.

Infrastruktur im Visier

Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) wurden vergangene Freitagnacht mindestens 25 Luftangriffe gemeldet, darunter Angriffe auf den Luftwaffenstützpunkt Hama, ein Forschungszentrum in Damaskus und den Luftwaffenstützpunkt Tiyas. Bei den Angriffen auf Hama wurden laut SOHR-Angaben vier Soldaten getötet und zwölf weitere verletzt. Die Basis war deshalb gezwungen, alle dortigen Operationen einzustellen.

»Es gibt keine einzige stehende Struktur mehr«, sagte ein israelischer Militärbeamter gegenüber der Tagezeitung Ma’ariv. »Wir haben Flugzeuge, Radarsysteme, Kontrolltürme, Parkpositionen, alle Start- und Landebahnen, jedes Gebäude und jedes Lagerhaus getroffen – wir haben einfach beide Flughäfen ausgelöscht.«

Die beiden Stützpunkte standen in letzter Zeit im Mittelpunkt von Ankaras Bemühungen, seine Kontrolle über Syrien auszuweiten, wo es bereits Enklaven im Norden entlang der türkischen Grenze besetzt hält. Seit dem Sturz des syrischen Assad-Regimes im vergangenen Dezember hat die türkische Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan jedoch auch militärische Mittel tief in syrischem Gebiet eingesetzt, was in Israel die Sorge vor einer türkischen Übernahme des Landes aufkommen ließ.

Warnung für die Zukunft

Nach den nächtlichen Luftangriffen warnte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz die neue syrische Regierung davor, ausländischen Streitkräften den Einsatz auf syrischem Gebiet zu gestatten. »Ich warne den syrischen Machthaber: Wenn Sie israelischen Feinden gestatten, in Syrien einzudringen und die Sicherheitsinteressen Israels zu gefährden, werden Sie einen sehr hohen Preis dafür zahlen. Die Einsätze der Luftwaffe sind eine Warnung für die Zukunft. Wir werden nicht zulassen, dass die Sicherheit Israels gefährdet wird.«

Die in der Nacht zuvor geflogenen Einsätze gegen die Flughäfen T4, Hama und im Raum Damaskus seien »eine klare Botschaft und eine Warnung für die Zukunft … Israel wird nicht zulassen, dass Syrien zu einer Bedrohung für seine Gemeinden und Sicherheitsinteressen wird.«

Im Januar warnte eine von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu beauftragte staatliche Kommission, dass das Engagement der Türkei in Syrien zu einem eskalierenden Stellvertreterkrieg zwischen Israel und der Türkei führen könnte, der sich schließlich zu einem ausgewachsenen, direkten Krieg entwickeln könnte. »Das Problem eskaliert, sollten die syrischen Streitkräfte praktisch zu einem türkischen Stellvertreter werden, und zwar als Teil der Bestrebungen der Türkei, das osmanische Erbe wiederherzustellen«, so das Resümee der Kommission.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!