Sieben Geiseln wurden bereits freigelassen, drei sollen am Donnerstag nach Israel zurückkehren, gefolgt von drei weiteren am Samstag.
Acht der dreiunddreißig Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen werden sollten, sind tot, wie aus einer von der Terrorgruppe Sonntagnacht vorgelegten Liste hervorgeht. Der israelische Regierungssprecher David Mencer bestätigte, die Hamas habe angegeben, alle übrigen seien am Leben. Die Angehörigen der Toten seien informiert worden, sagte Mencer, der die Identität der Verstorbenen vorläufig nicht öffentlich bekanntgeben wollte.
Nachdem die Hamas wiederholt gegen das Waffenstillstandsabkommen verstoßen hat; etwa, indem sie am Samstag nicht wie vereinbart israelische Zivilisten überstellte, wird sie am Donnerstag drei weitere Entführte freilassen, wie das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu am Sonntagabend bekannt gab: die Zivilistin Arbel Yehud, den IDF-Soldaten Agam Berger und eine weitere, nicht identifizierte männliche Person. Drei weitere sollen am Samstag gemäß den Bedingungen des Waffenstillstands folgen.
Bisher wurden sieben Geiseln in zwei Tranchen freigelassen, während sich 87 der 251 von der Hamas entführten Personen weiterhin im Gazastreifen befinden, von denen 34 nach Angaben der israelischen Streitkräfte nicht mehr am Leben sind. Die Hamas hält außerdem zwei israelische Zivilisten fest, die 2014 und 2015 nach Gaza eingereist sind, sowie die Leiche eines IDF-Soldaten, der 2014 getötet wurde. Die Überreste eines weiteren Soldaten wurden Anfang dieses Monats geborgen.
Bruch der Vereinbarungen
Die Hamas hat die Gesielliste nicht am Samstag vorgelegt, wie es die Bedingungen des Waffenstillstands vorsehen, was Jerusalem dazu veranlasste, die vorgesehene Rückkehr der Palästinenser in den Norden des Gazastreifens zu verschieben. Erst nach Übergabe der Liste wurde es den Palästinensern am Montag gestattet, wie geplant zu Fuß über eine Küstenstraße durch den Netzarim-Korridor in Richtung Norden zu ziehen.
Verteidigungsminister Israel Katz bekräftigte am Sonntag das Bekenntnis Israels zum Waffenstillstand und warnte vor schwerwiegenden Folgen bei Verstößen: »Wir werden eine Rückkehr zur Realität des 7. Oktobers [2023] nicht zulassen.«
In der ersten Phase des Waffenstillstands soll die Hamas 33 Geiseln im Austausch gegen fast 2.000 palästinensische Terroristen freigeben, darunter viele, die wegen tödlicher Angriffe verurteilt worden waren. Bisher wurden sieben Geiseln im Austausch gegen mehr als 300 Terroristen freigelassen.
Die nächsten beiden geplanten Phasen stellen eine größere Herausforderung dar: Die Hamas hat erklärt, die verbleibenden sechzig Geiseln nur dann freizulassen, wenn Israel den Krieg beendet, während Israels Premierminister weiterhin entschlossen ist, die Hamas zu zerschlagen und ihre achtzehnjährige Herrschaft über den Gazastreifen zu beenden. Die Zukunft der Verhandlungen bleibt ungewiss, während sich beide Seiten auf schwierige Gespräche vorbereiten.