Zwei Wochen nach dem Beginn der umstrittenen Nutzung von Handy- und anderen Daten präsentierte die israelische Sicherheitsagentur eine erste Bilanz.
Judah Ari Gross, The Times of Israel
Der Sicherheitsdienst Shin Bet sagte am Donnerstag, dass 500 Personen ebenfalls positiv auf die Krankheit getestet wurden, die er zuvor mit einem umstrittenen Massenüberwachungsprogramm als Menschen identifiziert hatte, die mit Coronavirus-Trägern in Kontakt waren. Auch wenn es große Bedenken wegen der Verletzung der persönlichen Privatsphäre und wegen eines Mangels an parlamentarischer Aufsicht gebe, belege das die Notwendigkeit der Nachverfolgungsbemühungen.
„Ohne sie schnell zu finden und unter Quarantäne zu stellen, hätten sie sicherlich unwissentlich viel mehr Menschen infiziert“, sagte der Shin Bet in einer Erklärung.
In den vergangenen zwei Wochen hat die für innere Sicherheit zuständige Agentur in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium die Bewegungen von Coronavirus-Patienten zurückverfolgt, indem sie die ihr zur Verfügung stehenden Telefon- und Kreditkartendaten nutzt. Jenseits der Terrorismusbekämpfung ist es ihr im Allgemeinen nicht gestattet, diese Daten zu nutzen.
„Seit fast zwei Wochen arbeitet ein Team von Shin-Bet-Mitarbeitern rund um die Uhr daran, dem Gesundheitsministerium ein möglichst genaues Bild von denjenigen israelischen Bewohnern zu geben, die mit diagnostizierten Coronavirus-Patienten in Kontakt waren und (…) sich mit der Krankheit infiziert sowie andere angesteckt haben könnten – ohne es zu wissen“, so der Shin Beth.
Der Sicherheitsdienst sagte nicht, wie viele Personen er insgesamt identifiziert hat, die mit Coronavirus-Trägern in Kontakt gekommen waren.
Shin Bet says it found 500 coronavirus carriers with its mass surveillance