Auf mehreren speziellen Internetplattformen können Islamisten in Österreich, Deutschland und der Schweiz nach heiratswilligen Partnerinnen suchen.
Fabian Baumgartner/Florian Schoop, Neue Zürcher Zeitung
Arber und seine Gattin sind seit der Jugend tief verwurzelt im radikal-islamistischen Milieu, das sich über Deutschland, Österreich und die Schweiz erstreckt. Der Terroranschlag in Wien hat gezeigt, wie eng die Szenen in den drei Ländern miteinander vernetzt sind. Es geht dabei längst nicht nur um Terrorpläne und die Rekrutierung von neuen Mitgliedern, sondern auch um eine archaische Glaubensauslegung, die Glorifizierung der Terrormiliz IS – und um die Heiratsvermittlung junger Frauen. Der islamistische Heiratsbasar findet über diverse Internetplattformen statt, aber auch in Chat-Gruppen der Extremisten. (…)
Im Internet sind solche Plattformen leicht zu finden. Viele davon sind einzig darauf ausgerichtet, strenggläubige Muslime miteinander zu verkuppeln. Während man auf einigen Websites ohne Kreditkarte nicht weit kommt, braucht es bei anderen nur eine E-Mail-Adresse und einen Vornamen. Wie auf anderen Dating-Seiten kann man auch hier die Profile nach Herkunft ordnen – und danach, ob man heiraten will.
Ein anderes Portal nennt sich „eine Heiratsbörse von Muslimen für Muslime“. In einem Erklärvideo wird deutlich, auf welche Art Klientel es mit dem Angebot abzielt. Auf heiratswillige, junge und vor allem strenggläubige Männer.
(Aus dem Artikel „Radikale Bräute – wie strenggläubige junge Frauen in der Islamistenszene über Landesgrenzen hinweg vermittelt werden“, der von der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht wurde.)