Dem IS nahestehendes Medium feiert Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien

Taylor-Swift-Fans treffen sich in Wien nach der Absage der drei geplanten Konzerte wegen Terrorgefahr
Taylor-Swift-Fans treffen sich in Wien nach der Absage der drei geplanten Konzerte wegen Terrorgefahr (© Imago Images / Pixsell)

Es seien »Wölfe des Islamischen Staates« gewesen, die für die Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Österreich verantwortlich sind, heißt es in dem Social-Media-Beitrag der Bariqa News Agency.

Am 7. August 2024 wurde bekannt, dass die amerikanische Sängerin Taylor Swift ihre drei Konzerte in Wien abgesagt hat, die vom 8. bis 11. August im Ernst-Happel-Stadion stattfinden sollten. Die Absage erfolgte, nachdem die örtlichen Behörden bekannt gegeben hatten, dass es Hinweise auf die Planung eines Terroranschlags gegeben habe, der auf Swifts Auftritte in Wien abzielte.

Die österreichischen Behörden nahmen im Zuge der Ermittlungen drei Jugendliche fest, wobei im Haus eines der Verdächtigen Chemikalien, Sprengkörper und Zünder gefunden wurden. Nachrichtenberichten zufolge fand die Polizei dabei auch Propagandamaterial des Islamischen Staates, 21.000 Euro Falschgeld, Macheten, Messer und Anabolika.

»IS-Wölfe bedrohten Swifts Konzerte«

Die dem Islamischen Staat nahestehende Nachrichtenagentur Bariqa News Agency veröffentlichte kurz darauf einen Beitrag auf der Social-Media-Plattform Telegram, in dem sie erklärte, dass es sich bei den Verdächtigen um »einsame Wölfe« des IS gehandelt habe. Die Nachrichtenagentur wertete die Absage der Konzerte als Beweis für die wachsende Bedrohung und Reichweite der islamistischen Terroroganisation.

Dabei verspottete der Telegramm-Kanal die dschihadistischen Rivalen des Islamischen Staates, namentlich Al-Qaida und die afghanischen Taliban, dass es ihnen nicht gelungen sei, »einsame Wölfe« zu Anschlägen im Westen zu inspirieren. Bariqa News Agency behauptete sogar, Al-Qaida-Anhänger hätten versucht, unberechtigterweise die Verantwortung für den geplanten Anschlag auf Swifts Wiener Konzerte zu übernehmen. 

»Die Konzerte der ungläubigen amerikanischen Sängerin Taylor Swift in Österreich wurden aufgrund von Drohungen der abtrünnigen Al-Qaida-Miliz abgesagt. … Sorry! Aufgrund von Drohungen der abtrünnigen Taliban-Miliz«, machte sich Bariqa News Agency über die beiden IS-Kontrahenten lustig: »Glaubt ihr das wirklich? Ihre [Swifts]  drei Konzerte wurden aufgrund von Drohungen der Wölfe des Islamischen Staates abgesagt«, heißt es in dem Telegram-Posting abschließend.

Konzerte als IS-Ziele

Die aktuellen Geschehnisse rund um den geplanten Angriff auf eines der Taylor-Swift-Konzerte stellen nicht den ersten Vorfall dieser Art im Jahr 2024 dar. Am 22. März dieses Jahres übernahm der afghanische Ableger des Islamischen Staats, der IS Khorasan, die Verantwortung für den tödlichen Anschlag in einer Moskauer Konzerthalle am selben Tag, bei dem mehrere Bewaffnete das Feuer in der Crocus City Hall, einem beliebten Konzertort am Stadtrand von Moskau, eröffnet hatten. 

Im Laufe der Jahre sind Musikveranstaltungen, insbesondere in Europa, immer wieder zu Anschlagszielen von IS-Aktivisten geworden. So griffen etwa im November 2015 IS-Attentäter ein Konzert der Band Eagles of Death Metal im Pariser Bataclan-Theater an und töteten dabei insgesamt mindestens 130 Menschen. Im Mai 2017 bekannte sich die dschihadistische Gruppe zu einem Selbstmordattentat auf ein Konzert von Ariana Grande im englischen Manchester, bei dem 22 Menschen getötet wurden. 

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