Propaganda auf Kosten der Gesundheit: Damit die Wahlbeteiligung nicht noch weiter einbricht, wurden Berichte über die Verbreitung des Corona-Virus verboten.
Seth J. Frantzman, The Jerusalem Post
Die Iraner sind verängstigt und wütend. Ihre Regierung hat sie belogen, und ihre Medien wurden angewiesen, nicht über Coronavirus-Fälle zu berichten, während das Virus sich schnell von der religiösen Stadt Qom auf andere Städte ausbreitete. Am Samstag war in Teheran die Gerüchteküche am Kochen, in der Stadt Talesh am Kaspischen Meer kam es aufgrund einer Quarantäne zu Unruhen.
„Die Situation im Krankenhaus ist sehr beängstigend und erschreckend“, twitterte ein Mann. „Sogar das medizinische Personal des Krankenhauses, von dem einige mit dem Coronavirus infiziert sind, ist entsetzt.“ In Isfahan protestierten Medizinstudenten an der örtlichen Universität für medizinische Wissenschaften wegen fehlender Schutzausrüstung. Die Iraner sind gut ausgebildet und kennen die Risiken – ihre Regierung hat über siebzig Stunden lang versucht, die Verbreitung von Informationen über die Krise zu stoppen.
Am Samstagabend waren mindestens sechs Menschen tot, aber nach offiziellen Angaben lag die Zahl der Infektionen erst bei zwischen 20 und 30. Im Gegensatz dazu verbreiteten sich Gerüchte, dass es in Wahrheit bereits Hunderte oder Tausend Fälle geben könnten.
Regierungen in der Region, die sich der Krise offensichtlich stärker bewusst waren als die iranische Bevölkerung, unternahmen Schritte, um schiitische Pilger an der Reise in den Iran zu hindern.
Dennoch wurden die Iraner von ihrer Regierung aufgefordert, sich am Freitag in die engen Räume der Wahllokale zu begeben, um ihre Stimmen abzugeben. Das Regime wollte, dass die Wahlbeteiligung über die erwarteten rund 11 Millionen Wähler hinaus wächst. Die Regierung versuchte, angesichts der heraufziehenden nationalen Gesundheitsnotstands Informationen über die Verbreitung des Virus zu zensieren (…).
Fars News, Tasnim und andere Nachrichtenagenturen berichteten nicht über die Krise. Die einzigen Informationen darüber kamen später am Samstag, als es hieß, es gebe große Preissteigerungen für medizinische Schutzmasken. Anadolu, eine türkische Nachrichtenagentur, fotografierte Dutzende von Menschen im Iran, die die Masken bereits tragen. (…)
Frauen an einer Universität in Teheran protestierten gegen den Mangel an Informationen. In Talesh protestierten die Menschen gegen geheimnisvolle Schließungen und Quarantänen. Vor mindestens einem Krankenhaus wurde Tränengas eingesetzt. In Rascht wurden Brände entfacht, und die Behörden gingen bei den Protesten hart durch. „Sie greifen auf Unterdrückung zurück, anstatt eine Lösung für die Coronavirus-Krise zu finden“, schrieben Einheimische.
Iran’s government and media lied about coronavirus outbreak, riots erupt