Der iranische Präsident Ebrahim Raisi kann auf eine lange Geschichte an homosexuellenfeindlichen Aussagen zurückblicken. Unter anderem behauptete er, gleichgeschlechtliche Beziehungen seien »nichts als Wildheit«.
Während kürzlich bekannt wurde, dass das Revolutionsgericht in Urmia zwei LGBTQ-Aktivistinnen wegen der »Korruption auf Erden« durch »Förderung der Homosexualität« schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt hat, wetterte der iranische Präsident Ebrahim Raisi in einer am 1. September auf dem TV-Sender IRINN TV ausgestrahlten Rede gegen die »verabscheuungswürdige Praxis der Homosexualität«.
Unter Bezug auf den islamischen Begriff der Jahiliyyah, der sich auf die »Ära der Unwissenheit« vor der Verkündigung des Korans bezieht, sprach Raisi davon, dass die heutige Welt und die heutige Zeit von einer »modernen Jahiliyyah« geprägt seien. Die zeitgenössische Unwissenheit sei dieselbe wie die alte, nur dass sie heute in Form der verschiedenen »Ismen« daherkomme und die Macht von Wissenschaft, Technologie und Medien nutze, um ihre Botschaft zu verbreiten.
Die moderne Unwissenheit habe »Macht, Geld und vielfältige Möglichkeiten eingesetzt, um ihre Botschaft der Jahiliyah in der ganzen Welt zu verbreiten und die hässlichsten Praktiken als Kriterium für Zivilisation darzustellen«, sagte Raisi und machte im Anschluss klar, was er damit meinte: Wenn diese Jahiliyah ein bestimmtes Land als zivilisiert darstellen und präsentieren wolle, dann mache sie das über eine »sehr hässliche und verachtenswerte Praxis: über die Homosexualität«.
Raisi kann auf eine lange Geschichte an homosexuellenfeindlichen Aussagen zurückblicken. So erklärte er im Jahr 2014, gleichgeschlechtliche Beziehungen seien »nichts als Wildheit«.
Der Iran ist eines von sechs Ländern, die die Todesstrafe für gleichgeschlechtliche Beziehungen verhängen und diese sogar bei jugendlichen LGBTQ-Personen angewendet wird. »Auch Auspeitschungen und Haftstrafen werden für gleichgeschlechtliche Handlungen oder Crossdressing verhängt. Aktivisten werden wegen ihres friedlichen Eintretens für LGBTQ-Rechte wegen Verbrechen gegen die nationale Sicherheit verurteilt«, stellte das Center for Human Rights in Iran (CHRI) in einem Bericht vom August 2021 fest.
Laut Berichten soll das iranische Regime zwischen der Revolution von 1979 und dem Jahr 2008 zwischen vier- und sechstausend homosexuelle und lesbische Personen hingerichtet haben.
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