Irans Führer: US-Parteien sind beide „Diener des Zionismus“

iran_botschaftsbesetzung„Allzu viel erfährt man aus westlichen Medien – den deutschsprachigen zumal – nicht, wenn es Anfang November jedes Jahres im Iran zu großen Demonstrationen kommt, die anlässlich des Jahrestages der Besetzung der amerikanischen Botschaft in Teheran von 1979 (und der anschließenden, 444 Tage dauernden Geiselnahme von 52 US-Diplomaten) veranstaltet werden. Dabei werfen diese ungeheuerlichen Manifestationen des Hasses auf den ‚großen Satan‘ Amerika – und immer auch auf den ‚kleinen Satan‘ Israel – ein Schlaglicht auf die ‚Islamische Republik‘ und deren Verfasstheit. An dieser hat sich auch unter der Ägide des Präsidenten Hassan Rohani nichts Wesentliches geändert; Rohani ist – anders, als es allzu viele im Westen glauben – weder moderat noch ein Hoffnungsträger, sondern bloss ‚the friendly face of terror‘, das freundliche Gesicht des Terrors, wie es der Politikwissenschaftler Stephan Grigat so treffend formuliert hat. Seit seinem Amtsantritt ist die Zahl der Hinrichtungen auf ein Rekordhoch gestiegen, und das Regime erlegt sich auch in Bezug auf seine Vernichtungsdrohungen gegenüber Amerika und dem jüdischen Staat nach wie vor keinerlei Zurückhaltung auf, im Gegenteil.

‚Tod den USA‘ riefen auch dieses Jahr wieder Tausende Iraner in den Straßen von Teheran und vor der früheren amerikanischen Botschaft. Amerikanische und israelische Flaggen wurden verbrannt, ein Kommandeur der berüchtigten ‚Revolutionsgarden‘ bekräftigte die ewige Todfeindschaft des Iran gegenüber den Vereinigten Staaten und nannte das iranische Raketenprogramm ‚das wahre Zentrum unserer Macht, das gestärkt werden muss‘. Einige der Geiselnehmer von 1979 haben heute wichtige Positionen im Regime inne, beispielsweise Massoumeh Ebtekar, die inzwischen das Amt der Vizepräsidentin bekleidet, und Hossein Sheikholeslam, der als Berater von Außenminister Mohammad Javad Zarif fungiert. Auf die Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten reagierte eben jener Zarif, indem er die USA davor warnte, das im Juli 2015 vereinbarte Atomabkommen des Westens mit dem Iran infrage zu stellen – genau dies hatte Trump in seinem Wahlkampf getan. Ayatollah Khatami, ein hoher iranischer Geistlicher, fand derweil, Demokraten und Republikaner trenne ohnehin nichts, schließlich seien beide ‚Diener des Zionismus‘.“ (Alex Feuerherdt: „Iran: Fatale Komplizenschaft“)

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