Laut dem Washington Institute for Near East Policy hat der Iran „die strategische Bedeutung seiner Raketensystemen, die die US-Streitkräfte und deren Verbündete bedrohen können, verdoppelt.“
Das Washington Institute for Near East Policy warnt in einem Bericht davor, dass der Iran die Größe, Reichweite und Genauigkeit seines Arsenals an ballistischen Raketen weiter erhöhe. In dem von Farzin Nadimi verfassten Bericht, der vergangene Woche veröffentlicht wurde, heißt es:
„Teheran hat die strategische Bedeutung von Raketensystemen, die die US-Streitkräfte und deren Verbündete bedrohen können, verdoppelt, auch wenn die Rechtfertigungen zur Verteidigung eines solchen Arsenals hohler denn je klingen.“
Dem Bericht zufolge hat Teheran keine Anzeichen für eine Verlangsamung seines Raketenentwicklungsprogramms erkennen lassen, da es dieses Programm
„für unerlässlich hält, um seine selbstgesteckten Ziele – wie die Bedrohung der Existenz Israels, die Gefährdung regionaler US-Stützpunkte, die Stärkung ausländischer Stellvertreter sowie die Abschreckung gegenüber internen oder externen Angriffen auf zentrale Einrichtungen des Regimes (z. B. die Atom- und Militärindustrie) – zu erreichen.“
Der erste Haushaltsantrag des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi, der dem Parlament am 12. Dezember vorgelegt wurde, sieht umgerechnet 210 Millionen Euro für Projekte zur Entwicklung ballistischer Raketen vor.
Diese Projekte gehen auf den verstorbenen Chef des Raketenprogramms des Korps der Islamischen Revolutionsgarden, Hassan Teherani Moghaddam, zurück, der 2011 bei der Explosion in einer Militäreinrichtung in der Nähe von Teheran getötet wurde.
Andere, nicht näher bezeichnete Teile des erweiterten Verteidigungsbudgets sind dem Bericht zufolge ebenfalls dem Raketensektor gewidmet.
„All diese Verpflichtungen bauen auf der 2013 vom Iran ratifizierten Roadmap für die Luft- und Raumfahrt auf, die eine Fortsetzung der Raketenentwicklung zur Abschreckung von Drohungen und zum Start von Satelliten vorsieht.“
Seit 2015 hat der Iran zehn neue ballistische Raketen und drei neue Satellitenträgerraketen sowie mehrere neue Transport- und Trägersysteme vorgestellt, heißt es in dem Bericht weiter.
„Außerdem wurden seit 2015 mehrere unterirdische Raketenkomplexe oder sogenannte ‚Raketenstädte‘ entdeckt. Derzeit wird davon ausgegangen, dass es in fast jeder Provinz mindestens eine tief vergrabene Lager- und Abschussbasis für ballistische Raketen gibt, wobei Satellitenbilder zahlreiche Bau- und Erweiterungsprojekte im ganzen Land zeigen, die sich hauptsächlich auf den Süden und Südwesten konzentrieren.“
Eine neues Programm der Iraner, das erstmals im Jahr 2020 demonstriert wurde, umfasst ein automatisches Startsystem, das bis zu fünf vollgetankte ballistische Raketensysteme auf einem unterirdischen Waggon positionieren kann, „um sie nacheinander durch einen einzigen vertikalen Schacht abzufeuern“, heißt es weiter.
(Der Artikel „Report: Iran’s ballistic-missile arsenal still growing in size, reach and accuracy“ ist zuerst beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.)