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Iranischer Spion informierte Israel über Atomwaffenprogramm

Alireza Akbar spionierte für Großbritannien das iranische Atomprogramm aus
Alireza Akbar spionierte für Großbritannien das iranische Atomprogramm aus (© Imago Images / ZUMA Wire)

Der kürzlich im Iran hingerichtete ehemalige hochrangige Funktionär gab seit Jahren geheimes Datenmaterial über die nuklearen Aktivitäten seines Landes an Großbritannien weiter, das Israel an seinem Wissen teilhaben ließ.

Wie die New York Times (NYT) diese Woche berichtete, hat Großbritannien Israel, basierend auf Informationen des im Januar gehängten Ali Reza Akbari, über nukleare Aktivitäten in der iranischen Anreicherungsanlage Fordo informiert. Nachdem der russische Geheimdienst Teheran geholfen habe herauszufinden, dass der iranisch-britische Doppelstaatsbürger, der einst stellvertretender Verteidigungsminister des Landes war, Informationen über das streng geheime Atomwaffenprogramm weitergegeben hat, ließ Teheran Ali Reza Akbari im Januar hinrichten, was von Großbritannien und anderen westlichen Staaten scharf verurteilt wurde.

Laut dem ausführlichen Bericht der New York Times begann Akbari im Jahr 2004 damit, iranische Atomgeheimnisse an die Briten weiterzugeben, wobei er seine Aktivitäten fünfzehn Jahre lang geheim halten konnte. Weiters heißt es, ein hochrangiger britischer Geheimdienstoffizier habe im Jahr 2008 israelischen Sicherheitsbeamten bei einem Treffen in Tel Aviv mitgeteilt, sein Land arbeite mit einem iranischen Spion zusammen, der über wichtige Informationen zu den nuklearen Aktivitäten Teherans verfüge. 

Unter Berufung auf »drei westliche Geheimdienst- und nationale Sicherheitsbeamte« meldete die New Yorker Zeitung, Großbritannien habe die den westlichen Geheimdienstbeamten zuvor unbekannten Informationen von Akbari über die Nuklearaktivitäten in Fordo und deren Verbindungen zu den iranischen Bemühungen um die Herstellung von Atomwaffen an Israel weitergegeben. Im Jahr 2019, so der NYT-Bericht, wurde der Iran von russischen Geheimdienstmitarbeitern dabei unterstützt, Akbari als Quelle des Lecks ausfindig zu machen, wobei unklar sei, wie es Russland gelungen war, an diese Erkenntnis zu gelangen. 

Berichten zufolge übergab Akbari den britischen Behörden auch die Namen von rund hundert hochrangigen iranischen Funktionären, darunter den des Top-Atomwissenschaftlers Mohsen Fakhrizadeh, der im November 2020 bei einem Anschlag getötet wurde, für den Teheran Israel verantwortlich macht. 

Karriere im Staatsdienst

Ali Reza Akbari, der eine private Denkfabrik im Iran leitete, war seit 2019, als er offenbar verhaftet wurde, nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Er wurde im Januar hingerichtet, nachdem er wegen »Korruption auf Erden und Schädigung der inneren und äußeren Sicherheit des Landes durch Weitergabe von Geheimdienstinformationen« zum Tode verurteilt worden war, wie es auf der Website des iranischen Justizministeriums hieß.

Staatsmedien berichteten, der 61-Jährige habe zuvor hohe Positionen im Verteidigungsapparat bekleidet. So war er unter anderem stellvertretender Verteidigungsminister für auswärtige Angelegenheiten, arbeitete im Sekretariat des Obersten Nationalen Sicherheitsrats, war Berater des Kommandanten der Marine und leitete eine Abteilung im Forschungszentrum des Verteidigungsministeriums. 

In den vom Iran als Geständnis bezeichneten und laut seiner Familie erzwungenen Videos, die von den staatlichen Medien nach Akbaris Hinrichtung veröffentlicht wurden, sagte dieser, 2004 vom britischen Geheimdienst rekrutiert worden zu sein, wobei ihm und seiner Familie Visa zugesagt wurden. Weitere Einzelheiten über seinen Prozess gaben die iranischen Behörden nicht bekannt. 

Der Spionage und anderer Verbrechen im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit Beschuldigte werden in der Islamischen Republik in der Regel hinter verschlossenen Türen vor Gericht gestellt, wo sie nach Angaben von Menschenrechtsgruppen ihre Anwälte nicht selbst auswählen und keine Einsicht in die Prozessakten und die gegen sie vorliegenden Beweise nehmen dürfen.

Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte, er sei entsetzt über Akbaris Hinrichtung: »Dies war eine gefühllose und feige Tat, die von einem barbarischen Regime ausgeführt wurde, das die Menschenrechte seines eigenen Volkes nicht achtet«, ließ er in einer auf die Exekution folgenden Erklärung verlautbaren.

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