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Iranischer Politikanalyst: Kein Ende der Attentate in Sicht

Der iranische Politikanalyst und Chefredakteur von Iran Diplomatic, Emad Abshenas
Der iranische Politikanalyst und Chefredakteur von Iran Diplomatic, Emad Abshenas (Quelle: MEMRI)

Der tödliche Anschlag auf einen iranischen Offizier in Teheran vom letzten Sonntag, für den Israel verantwortlich gemacht wird, wird nicht der letzte gewesen sein, wie ein iranischer Analyst vermutet.

In einem Interview mit dem katarischen TV-Sender Al Araby diskutierte der iranische Politikanalyst und Chefredakteur von Iran Diplomatic, Emad Abshenas, am 22. Mai über das Attentat, das am selben Tag in Teheran auf den hochrangigen Offizier der Quds-Einheit der Revolutionsgarden durchgeführt wurde, Hassan Sayyad Khodayari, für das er Israel verantwortlich machte.

Dabei sagte Abshenas, solche Attentate seien Teil des (Schatten-)Kriegs, der zwischen Israel und dem Iran im Gange ist:

»Ich erwarte nicht, dass diese Attentate [gegen iranische Funktionäre] aufhören. Praktisch gesprochen, werden die Anschläge weitergehen. Die Sicherheitsdienste sagen, das sei das letzte Attentat gewesen, aber ich glaube nicht, dass dies der Fall sein wird, weil der Krieg zwischen dem Iran und dem zionistischen Gebilde weitergeht, und beide Seiten einander weitere Schläge zufügen werden.«

Auch wenn, so Abshenas in dem von MEMRI übersetzten Interview weiter, weder die israelische noch die iranische Seite für solche Anschläge offiziell die Verantwortung übernehmen, ist doch klar, dass sie die Resultate der Auseinandersetzung der beiden Länder seien.

»Meiner Meinung nach ist einer der Hauptgründe [für diese Anschläge] die Tatsache, dass eine große Menge der Funktionäre der Revolutionsgarden oder der Armeeangehörigen, aber auch andere Militärfunktionäre oder Wissenschaftler sich unglücklicherweise nicht an die Instruktionen der Sicherheitsdienste halten.«

Als Beispiel nannte er den Anschlag auf den damals wichtigsten Atomwissenschaftler Mohsen Fakhrizadeh, der als »Vater der iranischen Atombombe« bekannt war und im November 2020 in Teheran einem Attentat zum Opfer fiel:

»Ein Monat vor dem Attentat wurde der Märtyrer Fakhrizadeh vom iranischen Geheimdienstministerium gebeten, jenen Ort zu meiden, an dem er später dann ermordet wurde. Trotzdem bestand er darauf, dorthin zu fahren.«

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