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Iranischer Lehrplan lehrt Hass auf die USA

Schule im Iran
Schule im Iran (© Imago Images / Pacific Press Agency)

Während sich die politischen Entscheidungsträger der USA und des Westens in hohem Maße auf die Erklärungen und Zusagen des Regimes verlassen, spiegelt der iranische Lehrplan am authentischsten dessen fanatische Anti-US-Strategie wider.

Yoram Ettinger

»Der Iran führt einen weltweiten Krieg und ruft die unterdrückten Muslime und Nicht-Muslime auf, sich unter dem Islam und der Islamischen Republik Iran zu vereinen, um die bösen Regime zu stürzen. Die Islamische Revolution kennt keine Grenzen, sie gilt für die ganze Welt.« (Literatur und Geisteswissenschaften, 12. Klasse, 2021/2022, S. 110)

Der Lehrplan der iranischen Ayatollahs steht im Einklang mit ihrer Verfassung, der Unterdrückung ethnischer und religiöser Minderheiten im eigenen Land, der Diskriminierung der Frauen und der Ausbreitung des amerikanischen Terrorismus im Nahen Osten, in Afrika und Lateinamerika. Sie liefert einen Fahrplan für ein apokalyptisches Engagement für eine globale, anti-amerikanische islamische Revolution.

Während sich die politischen Entscheidungsträger der USA und des Westens in hohem Maße auf die Erklärungen und Zusagen der Mullahs in den Verhandlungsräumen und auf der öffentlichen Bühne verlassen, spiegelt der iranische Lehrplan am authentischsten ihre fanatische Anti-US-Strategie, -Taktik und -Vision wider: die sunnitischen »abtrünnigen und ketzerischen« Regime zu stürzen und die westlichen »Ungläubigen« (insbesondere »den großen amerikanischen Satan«) zu unterwerfen.

Der Lehrplan der Ayatollahs hat sich zu einer effektiven Produktionsstätte für Terroristen und Selbstmordattentäter entwickelt.

Seit dem 1. Februar 1979, als Ayatollah Khomeini den Schah stürzte, haben die Vereinigten Staaten auf der diplomatischen Option beharrt – gestützt auf einen finanziellen Geldsegen –, um die Mullahs dazu zu bewegen, ihren globalen Export der islamischen Revolution aufzugeben und eine friedliche Koexistenz mit ihren arabisch-sunnitischen Nachbarn (z. B. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain) zu akzeptieren.

Wie die 43-jährige Erfolgsbilanz der Ayatollahs zeigt, hat sich die diplomatische Option zerschlagen, was den Ayatollahs am Persischen Golf, im weiteren Nahen Osten, in Afrika und zunehmend auch in Lateinamerika kräftigen Rückenwind verschafft und allen pro-amerikanischen arabischen Regimen sowie der inneren und nationalen Sicherheit der USA selbstzerstörerischen Gegenwind beschert.

Irans US-feindlicher Lehrplan

Eldad Pardo, Experte für den Iran, den Islam und den Nahen Osten an der Hebräischen Universität und Forschungsdirektor des Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School Education (IMPACT-se), hat den iranischen Lehrplan seit 2011 untersucht. Nachfolgend sind einige der Ergebnisse seiner Studie 2021/2022 aufgeführt:

  • »Dschihad und Märtyrertum sind nach wie vor von zentraler Bedeutung. Das Märtyrertum von Kindern wird verherrlicht [etwa 50.000 iranische Kinder wurden während des iranisch-irakischen Kriegs 1980–1987 getötet, viele von ihnen als Minenräumer]. Das Märtyrertum wird als ein Ziel angesehen, das man anstreben muss, um spirituelle Vollkommenheit zu erreichen. Der Iran bereitet seine Studenten weiterhin auf einen weltweiten Krieg und die Ausbreitung der islamistisch-khomeinistischen Revolution vor.
    Im Vergleich zu früheren Lehrplänen liegt der Schwerpunkt stärker auf dem Wunsch des Iran, seine globale islamische Revolution in den arabischen Nahen Osten zu exportieren, wobei die Schüler ermutigt werden, sich an militanten Aktivitäten zu beteiligen, um die iranische Hegemonie zu erreichen. In den Lehrbüchern wird den Schülern ein militärischer Geist eingeflößt, indem die Aktivitäten der Quds-Truppe, einer der fünf Abteilungen des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC), verherrlicht werden, wobei der Schwerpunkt auf deren Operationen im Ausland liegt.«
  • »Das Märtyrertum bleibt ein zentrales Thema in den Lehrplänen, ebenso wie heftige anti-israelische und antisemitische Rhetorik und Feindseligkeit gegenüber westlichen Mächten.«
  • »Während frühere Berichte eine theologische und mystische Dimension des Revolutionskriegs aufzeigten, ergab die Überprüfung von 2022, dass sich die Lehrbücher mehr auf die Realität konzentrieren, nämlich auf die greifbaren sozioökonomischen Vorteile einer expansionistischen Außenpolitik für den Iran. (…)
    In den iranischen Lehrplänen werden weiterhin hetzerische Inhalte gelehrt, wobei der Grad der Radikalisierung deutlich höher ist als in früheren Berichten. Unerbittlicher Expansionismus, Hass auf Ausländer und das ›Andere‹, islamistische und radikale Botschaften, Verherrlichung von Gewalt und Märtyrertum, Aufzwingen der Ideologie der Zentralregierung, Unterdrückung lokaler Kulturen und gegensätzliche Weltanschauungen bleiben zentrale Pfeiler des iranischen Lehrplans.«
  • »[Die Schüler] werden ermutigt, arabische Stellvertreter-Milizen zu unterstützen, um die regionale Instabilität zu schüren. Diese Botschaft wird durch konkrete Beispiele von Märtyrern – Mitglieder der Quds-Truppe, arabische und andere nicht-iranische Milizenführer – verstärkt, die von Oppositionsgruppen getötet wurden, die von den USA und Israel inspiriert wurden, um den expansionistischen Bestrebungen des Regimes entgegenzuwirken.«
  • »Studenten werden ermutigt, mit radikalen sunnitischen Gruppen wie der Muslimbruderschaft zusammenzuarbeiten.«
  • »Den Schülern wird beigebracht, dass die iranische Hegemonie im arabischen Nahen Osten dem Iran durch wirtschaftlichen Einfluss zugutekommen wird, insbesondere durch die Kontrolle eines Großteils der weltweiten Energieversorgung und des Seehandels.«

Auszüge aus iranischen Schulbüchern

  • »Seit der Übernahme der US-Botschaft in Teheran im November 1979, bei der über fünfzig US-Geiseln 444 Tage lang festgehalten wurden, wird jährlich am 13. November der ›Nationale Tag des Kampfes gegen die Arroganz [die Vereinigten Staaten]‹ begangen. An diesem Tag erklären die Bürger, insbesondere Schüler und Studenten, ihren Hass auf die ›tyrannischen und unterdrückerischen USA‹ und skandieren ›Tod für Amerika‹. Diese Verleugnung und Erklärung des Abscheus führt zu Einheit und Homogenität und stärkt den Widerstand des Feindes.« (Islamische Erziehung, 6. Klasse, 2021/2022, S. 33; Verteidigungsbereitschaft, 9. Klasse, 2021/2022, S. 31)
  • Die USA werden als satanischer Feind des Islams und der islamischen Revolution der Ayatollahs bezeichnet. (Verteidigungsbereitschaft, 9. Klasse, 2021/2022, S. 30)
  • Die Vereinigten Staaten und Großbritannien werden für die Verbreitung von Drogen unter Muslimen verantwortlich gemacht und treiben einen Keil zwischen die Muslime. (Islamische Erziehung und Bildung, 8. Klasse, 2021/2022, S. 16)
  • Seit 1979 haben sich die Vereinigten Staaten einem »satanischen Plan« verschrieben, um den Islam zu versklaven. (Verteidigungsbereitschaft, 10. Klasse, 2021/22, S. 120)
  • Feinde müssen besiegt und gedemütigt werden, wie die Geschichte des Irans zeigt. (Koranstudien, 2. Klasse, 2021/22, S. 67; Persisch, 5. Klasse, 2021/22, S. 60)
  • US-Matrosen, die am 12. Januar 2016 von der iranischen Marine gefangen genommen wurden, werden in einer erniedrigenden Position dargestellt. (Sozialkunde, 8. Klasse, 2021/2022, S. 130)
  • Märtyrertum und Dschihad werden gefördert, indem die Hunderttausenden, die während des irakisch-iranischen Kriegs von 1980 bis 1988 ihr Leben geopfert haben, hervorgehoben werden. (Islamische Erziehung und Bildung, 9. Klasse 9, 2021/2022, S. 134)
  • »Wer sich auf Befehl Gottes für den Dschihad gegen die Feinde einsetzt, wird immer siegen.« (Islamische Erziehung und Bildung, 9. Klasse, 2021/2022, S. 135).

Fazit:

Der iranische Lehrplan ist das genaueste Spiegelbild der fanatischen und größenwahnsinnigen Vision der Ayatollahs. Seit dem 1. Februar 1979, als Ayatollah Khomeini in Teheran landete und die Kontrolle über den Iran übernahm, repräsentiert er die Grundlagen ihrer verbrecherischen Politik im Inland, in der Region und in der Welt.

Die Verharmlosung der zentralen Bedeutung dieses Lehrplans für die Gestaltung der Außen- und nationalen Sicherheitspolitik der Ayatollahs gießt Öl ins Feuer des Nahen Ostens und der ganzen Welt und bedeutet gleichzeitig einen schweren Rückschlag für die inneren und nationalen Sicherheitsinteressen der USA.

Yoram Ettinger ist ehemaliger Botschafter und Leiter von Second Thought: Second Thought: A U.S.-Israel Initiative. (Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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