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Iranischer Diplomat mit großer Summe Bargeld in Beirut festgenommen

Anhänger der iranischen Stellvertretermiliz Hisbollah im Libanon
Anhänger der iranischen Stellvertretermiliz Hisbollah im Libanon (Quelle: JNS)

Die Hauptfinanzierungsquelle der Hisbollah besteht zu rund neunzig Prozent aus Bargeld aus dem Iran.

Laut der israelischen Wirtschaftszeitung Globes haben libanesische Sicherheitskräfte kürzlich einen iranischen Diplomaten am Flughafen von Beirut festgenommen, der große Mengen an Bargeld bei sich hatte.

Die Hauptfinanzierungsquelle der Hisbollah besteht zu rund neunzig Prozent aus Bargeld aus dem Iran. Nach Schätzungen der israelischen Sicherheitskräfte beträgt die jährlich solcherart an die libanesische Terrorgruppe transferierte Summe fast eine Milliarde Dollar. Der Rest des Budgets der Terrororganisation stammt aus dem Drogenhandel und aus dem Erlös von Wohltätigkeitsorganisationen. Eine der größten Herausforderungen für den neuen libanesischen Präsidenten Joseph Aoun wird es sein, diesen Geldfluss an die Hisbollah zu stoppen.

Hisbollah-Bank

Der wichtigste Finanzarm der Hisbollah ist das Bankinstitut Al-Qard al-Hasan, das ebenfalls hauptsächlich mit Dollar handelt, um nicht an das einer starken Inflation unterliegende libanesische Pfund gebunden zu sein. Al-Qard al-Hasan, was übersetzt »wohltätiger Kredit« bedeutet, funktioniert weiterhin, obwohl sie Ende Oktober bei gezielten israelischen Luftangriffen mehrere Filialen verloren hat. Am 21. Oktober 2024 setzte der damalige israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant die Bank auf eine Terrorliste.

Das Institut mit etwa dreißig Filialen vergibt zinsenlose Darlehen, die mit dem islamischen Recht in Einklang stehen, im Austausch für Sicherheiten wie Gold, Schmuck oder Bürgschaften Dritter. Die Foundation for Defense of Democracies (FDD) berichtete 2021, dass die Kreditvergabe der Bank von 76,5 Millionen Dollar im Jahr 2007 auf 480 Millionen im Jahr 2019 gestiegen ist.

Laut Globes, das sich dabei auf einen Bericht der in London ansässigen arabischen Nachrichtenseite Asharq Al-Awsat beruft, entwickeln hochrangige Hisbollah-Funktionäre mithilfe der Bank bereits Pläne zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der Organisation.

Die Hisbollah hat etwa eine Milliarde Dollar bereitgestellt, um vom Krieg betroffene schiitische Familien mit jeweils 12.000 Dollar zu unterstützen, was laut dem Globes-Bericht teilweise eine Entschädigung für die Hilfe der schiitischen Gemeinschaft bei der Tarnung ihrer Terroraktivitäten ist.

Die Hisbollah, die Unternehmen im Libanon besitzt, wird auch von Regierungsaufträgen für den Wiederaufbau nach dem Krieg profitieren, ein Prozess, der den Einfluss der vom Iran unterstützten Terrororganisation im Libanon weiter verstärken wird.

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