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Iranischer jüdischer Abgeordneter verbietet seiner Gemeinde das Abhalten von Feiern

Der jüdische Abgeordnete im iranischen Parlament Homayoun Sameh
Der jüdische Abgeordnete im iranischen Parlament Homayoun Sameh (Quelle: Screenshot)

Der jüdische Abgeordnete im iranischen Parlament betont angesichts gezielter Militäraktionen Israels die Einheit des Landes und ruft Juden zur Zurückhaltung auf.

Der jüdische Abgeordnete im iranischen Parlament und als lautstarker Kritiker Israels auftretende Homayoun Sameh richtete am Sonntag eine öffentliche Warnung an die iranischen Juden, in der er sie aufforderte, jegliche Form von Festlichkeiten zu vermeiden, obwohl die jüngsten israelischen Luftangriffe nur militärische und nukleare Ziele getroffen haben. »Liebe Gemeindemitglieder, in diesen sensiblen Zeiten sollten Sie von jeglichen Feierlichkeiten absehen, auch in Privathaushalten oder Kindergärten«, schrieb er.

Sameh riet ihnen »dringend, diese letzte Warnung sehr ernst zu nehmen« und untersagte seiner Gemeinde ausdrücklich Bar Mitzwas, Hochzeiten, Familienfeiern und festliche Veranstaltungen, sei es zu Hause oder in Bildungseinrichtungen. Er räumte zwar ein, dass die israelische Luftwaffe Präzisionsschläge durchgeführt habe, um zivile Opfer zu vermeiden, aber: »Wir dürfen nicht vergessen, dass jeder von uns oder unsere Angehörigen das Ziel hätte sein können. Raketen und Schrapnelle machen keinen Unterschied zwischen Nationalität, Religion oder Weltanschauung. Wir sind alle Iraner und müssen dieses Heimatland mit Einheit, Empathie und Entschlossenheit gegen ausländische Aggressionen verteidigen.«

Dass bei den jüngsten iranischen Raketenangriffen auf Israel zivile Häuser und das Soroka Medical Center in Be’er Sheva getroffen wurden, erwähnte er nicht.

Regimepropaganda

Sameh, der auch Mitglied des Gesundheitsausschusses des iranischen Parlaments ist, besuchte gemeinsam mit christlichen Abgeordneten und dem Sprecher des Außenministeriums Esmail Baghaei ein Krankenhaus in Teheran, um sich mit Zivilisten zu treffen, die Berichten zufolge bei den von ihm als »jüngste Angriffe des zionistischen Regimes« bezeichneten Anschlägen verletzt worden waren.

Nach der Visite sagte Baghaei, man habe »eine Gruppe von Zivilisten besucht, die bei den jüngsten Angriffen des zionistischen Regimes verletzt wurden und nun in Teheran im Krankenhaus liegen, und ihnen unser Beileid ausgesprochen. Als Mitglied des Gesundheitsausschusses habe ich mich speziell über die medizinische Versorgung und die erbrachten Leistungen informiert.« Er dankte dem »Krankenhausdirektor und dem engagierten medizinischen Team, das diese angesehenen Patienten fachkundig und professionell versorgt, von ganzem Herzen. Gemäß den Richtlinien des Gesundheitsministeriums werden alle Behandlungen für diese Personen kostenlos durchgeführt.

Der Iran ist die Heimat aller Iraner – darunter Muslime, Juden, Armenier und Assyrer –, die sich vereint für die Verteidigung ihres Landes und ihrer nationalen Würde einsetzen.«

Seit der Islamischen Revolution von 1979 sind Juden im Iran Bürger zweiter Klasse, wie Majih Rafizadeh festhält: »Zu den gegenwärtigen Einschränkungen und diskriminierenden Regelungen gehört der Ausschluss von Juden aus wichtigen Regierungsämtern und Spitzenpositionen. Unter anderem können Juden dem einflussreichen Wächterrat nicht angehören, in der Armee nicht zum Kommandeur aufsteigen, und das Präsidentenamt ist ihnen verschlossen. Juden sind vom Richteramt ausgeschlossen und können der Justiz auf keiner Ebene angehören.« Als religiöser Minderheit steht den iranischen Juden ein Vertreter im Parlament zu, welcher die vom Regime verordnete, streng antiisraelische Ausrichtung der Gemeinde durchsetzt und überwacht.

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