Eine Taktik des Protests ist es, Verkehrschaos zu erzeugen, wozu die Iraner auf ein israelisches Navigationsprogramm zurückgreifen.
Rosella Tercatin, Jerusalem Post
Nachdem die iranische Regierung am Freitag angekündigt hatte den Benzinpreis zu verdoppeln, brachen landesweit Unruhen aus. Die Iraner zeigten ihre Frustration über die neue Politik über die sozialen Medien, und auf der Straße, indem sie absichtlich Staus verursachten. Laut der italienischen Tageszeitung La Repubblica war die israelische Navigations-App Waze maßgeblich an diesem Protest beteiligt.
La Repubblica berichtete am Sonntag, dass es den Demonstranten gelungen sei, über Waze zu kommunizieren, wohin man fahren müsse, und wo man sein Auto stehen lassen sollte, um die Störung des Verkehrs zu maximieren. Der Journalist der New York Times, Farnaz Fassihi, twitterte einen Screenshot von Google Maps, der die Staus in Teheran zeigt.
Der iranische Internetzugang wurde diese Woche auf Anordnung des staatlichen Sicherheitsrates eingeschränkt, berichtete die halboffizielle Nachrichtenagentur ISNA. Dies war anscheinend ein Versuch, die Demonstranten daran zu hindern, miteinander zu kommunizieren und Videos in sozialen Medien zu teilen.Der Internet-Watchdog NetBlocks teilte am Sonntag mit, dass die Konnektivität auf nur 5% des normalen Niveaus gesunken sei. (…)
Laut einem Bericht von Calcalist aus dem Jahr 2018, haben die Behörden in Teheran in der Vergangenheit versucht, die Nutzung von Waze im Iran zu blockieren, weil die 2013 von Google erworbene App – wie sie behaupteten – vom israelischen Geheimdiensten entwickelt worden sei.
Iranians use Israeli app Waze in recent round of protests – report