Wegen der Angriffe der iranischen Revolutionsgarden auf kurdische Oppositionsgruppen mussten Hunderte Familien aus einem irakisch-kurdischen Flüchtlingslager fliehen.
Die Drohnen- und Raketenangriffe der Islamischen Republik auf iranisch-kurdische Oppositionsgruppen in der Stadt Koya in der Provinz Erbil haben nach Angaben des Bürgermeisters vom Freitag zur Vertreibung von etwa siebenhundert Familien in der Innenstadt geführt.
Das Korps der Islamischen Revolutionsgarden Irans (IRGC) hat vergangene Woche die Provinzen Erbil und Sulaimani in der Region Kurdistan angegriffen und Stützpunkte kurdischer Oppositionsgruppen, die hier im Exil leben, bombardiert. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums der Region wurden bei den Angriffen mehr als ein Dutzend Menschen getötet und 58 verletzt. Eines der Ziele war das Lager Azadi, in dem Kurden leben, die aus politischen Gründen aus dem Iran geflohen sind.
Der Bürgermeister von Koya, Tariq Haydari, erklärte am Wochenende gegenüber dem kurdischen TV-Sender Rudaw, dass 600 und 700 Familien aus dem Lager und einem nahegelegenen Dorf geflohen seien und nun in der Innenstadt von Koya wohnten. »Zwischen 600 und 700 Familien haben das Lager und das Dorf Shila verlassen. Die Bewohner von Koya haben diese Familien in ihren Häusern untergebracht. Da die Flüchtlinge ihr Hab und Gut zurücklassen mussten, haben einige Bewohner von Koya zwei oder drei Familien in ihren Häusern aufgenommen«, sagte er und fügte hinzu, bisher seien neun Tote und 24 Verletzte zu beklagen.
Die jüngsten Angriffe der IRGC wurden auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene verurteilt. Sie folgten auf die Proteste im Iran, die mit dem Tod von Mahsa Amini in Teheran begonnen hatten, die in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen war. Der IRGC machte die kurdischen Parteien für die gewaltsamen Unruhen verantwortlich, die das Land seit zwei Wochen erschüttern. Jüngst hatte der Oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, Israel und die USA beschuldigt, iranische Verräter im In- und Ausland aufzustacheln, um Unruhe im Iran zu stiften.

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