Latest News

Iran will das neue Syrien destabilisieren

Der Aufbau von Stellvertretergruppen des iranischen Regimes, wie jetzt in Syrien, fällt in den Aufgabenbereich der Revolutionsgarden. (© imago images/Björn Trotzki)
Der Aufbau von Stellvertretergruppen des iranischen Regimes, wie jetzt in Syrien, fällt in den Aufgabenbereich der Revolutionsgarden. (© imago images/Björn Trotzki)

Der Iran hat die Gründung einer neuen Terrorgruppe in Syrien bekanntgegeben. Der Sturz des Assad-Regimes war für das Mullah-Regime eine herbe Schwächung.

Shachar Kleiman

Die iranische Nachrichtenagentur Mehr gab am Mittwochmorgen die Gründung einer neuen Terrororganisation namens »Islamischer Widerstand in Syrien« bekannt. Die Organisation wurde »angesichts der jüngsten Entwicklungen in Syrien« gegründet, heißt es in dem Bericht.

In einer von der Gruppe veröffentlichten Stellungnahme hieß es: »Dieser Schritt ist eine natürliche und legitime Reaktion auf die Versuche der Spaltung und Vertreibung, die das Land erlebt hat.« Die Erklärung wurde mit einem Logo unterlegt, das dem der Islamischen Revolutionsgarde und jenem der Hisbollah ähnelt und eine erhobene Hand mit einem Gewehr zeigt.

Weiters wurde behauptet, die neue Organisation wolle alle Glaubensrichtungen in Syrien vertreten und sich auf die »Verteidigung der Sicherheit und territorialen Integrität« konzentrieren. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass die Gruppe aufgrund des »Mangels an politischen und sozialen Kräften, die Syrien zuvor verwaltet haben«, gegründet wurde, was auf den Zusammenbruch des Assad-Regimes im Dezember verweist. Ihr Ziel bestehe darin, »Syrien vor der Besatzung zu schützen und sich zu vereinen und gegen die Lüge zu stellen«.

Anfang Februar berichtete die mit der Hisbollah verbundene Zeitung Al-Akhbar, eine Gruppe namens »Der syrische Widerstand« habe Operationen gegen Israel und islamistische Regierungstruppen in Damaskus angekündigt. Die Gruppe bezeichnete diese Kräfte als »die Banden von al-Jolani«, ein Verweis auf den früheren Kampfnamen des syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa.

Eklatante Schwächung

Der Zusammenbruch des Assad-Regimes und die Machtübernahme durch Rebellen haben die regionale Achse des Irans erheblich geschwächt. Schiitische Milizen, die sich aus Afghanen und Pakistanern zusammensetzen, sind in den Irak geflohen, und die libanesische Hisbollah war gezwungen, ihre Streitkräfte aus Syrien abzuziehen. Aktuell versucht sie, ihre noch dort verbliebenen Waffen herauszuschmuggeln. Dabei kommt es gelegentlich zu Schusswechseln zwischen Anhängern des ehemaligen Regimes und Truppen der neuen Regierung.

Die Regierung in Damaskus hat den Iran in den letzten Monaten aufgefordert, sich nicht in ihre inneren Angelegenheiten einzumischen. Am Dienstag nahm al-Sharaa am Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Kairo teil und erklärte, dass Syrien ein neues Kapitel mit den arabischen Staaten aufschlägt. Gleichzeitig beklagte er, dass Israel den Zusammenbruch des vorherigen Regimes für eigene Zwecke einsetze.

(Der Bericht ist vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!