Iran verweigert UNO-Atombehörde Daten über Zentrifugenproduktion

Irans Präsident Raisi lässt sich am 16. Nationalen Tag der Nukleartechnologie Uranzentrifugen zeigen
Irans Präsident Raisi inspziert am 16. Nationalen Tag der Nukleartechnologie Uranzentrifugen (© Imago Images / ZUMA Wire)

Abseits des noch immer nicht ausverhandelten neuen Atomdeals stellt der Iran einer Zusammenarbeit mit der IAEO weitere Hindernisse in den Weg.

Der Iran hat seine gesamte Ausrüstung zur Zentrifugenproduktion von einem Standort, der vermutlich von den Israelis bombardiert worden war, in die unterirdische Atomanlage von Natanz in der Provinz Isfahan verlegt. Laut dem Bericht der UN-Atombehörde IAEO erfolgte der Schritt sechs Wochen nachdem Teheran eine andere Anlage in Isfahan errichtet hatte, die mit Maschinen zur Zentrifugenproduktion ausgerüstet ist.

Im Februar informierte der Iran die IAEO, dass es seine Produktion in Karaj in der Provinz Alborz gestoppt habe, nachdem das Werk im vergangenen Juni von einer »Sabotageoperation« getroffen wurde, die Israel zugeschrieben wird. Nach dem Anschlag hatte Teheran den UN-Inspektoren, die die bei der Explosion zerstörten Überwachungskameras gegen neue austauschen wollten, den Zutritt zur Anlage in Karaj verweigert.

Nachdem im Dezember schließlich eine Einigung erzielt werden konnte, teilte der IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi der Öffentlichkeit nur wenige Wochen später mit, er sei vom Iran über Pläne informiert worden, Teile von Zentrifugenrotoren in einem neuen Werk in Isfahan herzustellen.

Laut Grossi erhielt die IAEO die Möglichkeit, ihre Beobachtungs- und Überwachungsmaßnahmen entsprechend zu adaptieren: Die Inspektoren versiegelten alle relevanten Maschinen in Karaj und verlegten die Überwachungskameras nach Isfahan, wo sie am 24. Januar in der neuen Anlage montiert wurden, um sicherstellen zu können, dass die Maschinen nur für den angegebenen Zweck verwendet werden.

Allerdings hat die IAEO momentan keinen Zugang zu den von den Kameras ermittelten Daten, weswegen kaum bekannt ist, was in Karaj tatsächlich vor sich geht. In dem von der Times of Israel zitierten Bericht von vergangener Woche heißt es:

»Ohne Zugang zu den Daten und Aufnahmen, die von den Kameras gemacht wurden, ist es der IAEO nicht möglich zu bestätigen, ob die Produktion der Zentrifugenkomponenten in Isfahan bereits begonnen hat.«

Seit dem 2018 erfolgten Ausstieg der USA aus dem Atomdeal (JCPOA) mit dem Iran hat Teheran seine Nuklearproduktionen drastisch erhöht und Uran auf einen Reinheitsgrad angereichert, der das im JCPOA zugestandene Niveau überschreitet und der laut IAEO nur im Zusammenhang mit dem Bau einer Atombombe erforderlich ist.

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