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Iran: Vernichtung Israels vorerst abgesagt – wegen Stromausfall

2017 wurde der „Countdown zur Vernichtung Israels“ in Teheran eingeweiht
2017 wurde der „Countdown zur Vernichtung Israels“ in Teheran eingeweiht (© Imago Images / Mehrnews Agency)

In Irans Hauptstadt Teheran fiel eine Uhr aus, die den Countdown bis zur von der Islamischen Republik angekündigten Vernichtung Israels anzeigen soll.

In Israel gibt es derzeit, wenig zu Lachen. Das Corona-Virus will partout nicht verschwinden, im Parlament wird unwürdig gestritten, und die Hitze lässt die Nerven der angespannten Bevölkerung immer öfter explosionsartig durchgehen.

Kurz, im Allgemeinen ist es nicht gerade lustig. Gerade deshalb aber werden die seltenen Momente „komischer Befreiung“ umso heiterer gefeiert. Zu eben einem solchen Moment kam es in den letzten Tagen. Gesorgt dafür hat kein anderer als der Iran. Ausgerechnet.

In 2015 überraschte Ayatollah Ali Khamenei sein Volk mit einer düsteren Prophezeiung, wonach der jüdische Staat im Jahr 2040 aufgehört haben würde zu existieren. Knapp zwei Jahre später wurde in Teheran auf dem Palestine Square eine riesige digitale Countdown-Tafel freigeschaltet, die anzeigen sollte, wie stetig Israels Lebenszeit verrinnt.

Nun kam es in den letzten Tagen im Iran zu landesweiten Stromausfällen, die auch die unselige Countdown-Uhr zum Stillstand brachten. Die Tafel mit der Faust, die durch palästinensische Fahne bedeckt ist und dem berstenden Davidstern wurde plötzlich schwarz.

Das veranlasste amüsierte Beobachter zu diversen Bonmots auf ihren Social Media-Seiten.

„Der Staat Israel hat noch mindestens drei Stunden mehr Zeit, zu leben“, schrieb laut Israel Hayom ein Twitter-User, der sich als Iraner ausgab. Ein anderer soll seufzend hinzugefügt haben: „Wer hat bei dieser Hitze schon Lust, das zionistische Gebilde zu stürzen…“

Auch Michael Dickson konnte sich die Schadenfreude nicht verkneifen. „Wenn Sie sich fragen, wie es dazu kommen konnte, dass die iranische Countdown-Uhr nicht mehr funktioniert, sollten Sie sich die Flaggen-Verbrennungs-Zeremonie ansehen“, twitterte der Executive Director von StandWithUs in Anspielung an einen Zwischenfall bei eben jener unseligen Zeremonie.

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Tja, selbst Danny Danon nahm auf Twitter Stellung zu dem historischen Moment: „Vielleicht sollten sich [die Ayatollahs] statt auf die Entwicklung von Atomwaffen auf die Entwicklung erneuerbarer Energien konzentrieren“, riet der ehemalige UNO-Botschafter Israels Erzfeinden. 

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Einen großen Wermutstropfen gibt es bei all der Heiterkeit aber dennoch. Denn der Anlass der Israel-Freunden ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist für die iranische Bevölkerung eine Qual.

Die chronischen Stromausfälle der letzten Tage haben Wohnungen verdunkelt, Geschäfte lahmgelegt und Menschen der drückenden Hitze ausgesetzt. Die Ausfälle werden auf den steigenden Strombedarf ob der andauernden Dürre, aber auch auf die veraltete elektrische Infrastruktur zurückgeführt. 

In einer idealen Welt würde das iranische Regime keinen absurden Hass auf Israel hegen und Israel könnte Teheran in Sachen Infrastruktur hilfreich beistehen. So aber bleibt es bei einem zwar witzigen, aber unbedeutenden Intermezzo.

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