Der in Teheran ansässige Kleriker Hossain Ghayyomi erläuterte die Logik hinter dem Verbot. ‚Jede harmonische Bewegung, jede rhythmische Übung ist, wenn sie zum Vergnügen unternommen wird, haram’ – also der Interpretation des Islam durch die schiitischen Machthaber zufolge verboten –, erklärte Ghayyomi. ‚Selbst berufliche Tätigkeiten, die mit diesen rhythmischen Bewegungen in einem Zusammenhang stehen, sind haram. Da Tanzen und Musik dem Islam zufolge haram sind, ist das Vermieten von Räumlichkeiten für Tanzstunden oder das Zuschneiden von Holz für den Bau von Musikinstrumenten ebenfalls haram.’ Zwar sei von einigen der Versuch unternommen worden, das Unterrichten oder Hören von Musik als mit den islamischen Religionsgesetzen im Iran vereinbar zu rechtfertigen, doch ‚konnten sie den Mainstream des klerikalen Establishments nicht überzeugen’. Die religiösen Anführer fürchten zudem, dass Zumba die iranischen Männer korrumpiere, die sich Aufnahmen der Klassen online ansehen können. Die Videos einiger Zumbalehrer sind bereits als pornografisch eingestuft und seit dem Verbot von den Behörden gesperrt worden. Zumba hat sich inzwischen in mehr als 180 Ländern ausgebreitet und ist auch von anderen konservativen muslimischen Anführern als unislamisch verboten worden, so unter anderem durch eine Fatwa in Malaysia.“ (Ramin Mostaghim: „Iran bans women’s Zumba aerobics classes“)
