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Nächste Runde der Iran-US-Atomgespräche verschoben

Der iranische Außenminister Araghchi bei der letzten Runde der Atimverhandlungen im Iran
Der iranische Außenminister Araghchi bei der letzten Runde der Atimverhandlungen im Iran (© Imago Images / Xinhua)

Die für Samstag geplante Runde der indirekten Atomgespräche zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran unter Vermittlung von Maskat wurde vertagt.

»Aus logistischen Gründen verschieben wir das vorläufig für Samstag, den 3. Mai, geplante Treffen zwischen den USA und dem Iran. Neue Termine werden nach gegenseitiger Vereinbarung bekannt gegeben«, erklärte Außenminister Badr al-Busaidi auf X. Das iranische Außenministerium bestätigte die Verschiebung und erklärte, diese sei auf Wunsch Omans geschehen. »Über den nächsten möglichen Termin wird in Bälde informiert«, sagte Ministeriumssprecher Esmail Baghaei gegenüber Journalisten.

US-Präsident Donald Trump erhöhte in der vergangenen Woche den Druck auf Teheran, indem er erklärte, die US-Regierung werde alle Käufer iranischen Öls ab sofort mit Sanktionen belegen. Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai verurteilte die neuen Strafmaßnahmen laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA scharf und drohte mit Konsequenzen. Ob die neuen Sanktionen der eigentliche Grund der Verschiebung sind, blieb unklar, scheint aber wahrscheinlich. Ein iranischer Regierungsvertreter sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, eine Fortführung der Verhandlungen sei geplant, aber auch abhängig vom Verhalten der USA. US-Sanktionen seien in der Diplomatie zur Lösung des Atomstreits nicht hilfreich.

Die indirekten Gespräche zwischen dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi und dem US-Sonderbeauftragten Steve Witkoff über das iranische Atomprogramm und die Aufhebung der Sanktionen hatten am 12. April im Oman unter Vermittlung des omanischen Außenministers al-Busaidi begonnen. Letzte Woche sagte US-Präsident Donald Trump, die Gespräche seien »sehr gut« verlaufen. »Wir könnten eine sehr, sehr gute Entscheidung treffen, und viele Leben werden gerettet werden.« Araghchi seinerseits erklärte, dass Fortschritte erzielt worden seien und man »ein besseres Verständnis über mehrere Grundsätze und Ziele erreicht« habe.

Kritik an US-Verhandler

Währenddessen wird die Kritik am US-Sonderbeauftragten für den Nahen Osten immer lauter. Insider der Trump-Regierung sind Berichten zufolge besorgt, dass Steve Witkoff nicht in der Lage sei, mit dem Iran, der Hamas oder Russland im richtigen Maß umzugehen, wie sie am Mittwoch gegenüber der New York Postangaben. »Ein netter Kerl, aber ein verdammter Idiot«, beurteilte ein Mitglied der ersten Trump-Regierung Witkoff. »Er sollte das nicht alleine machen.«

Einige der Bedenken hinsichtlich Witkoffs Fähigkeiten rührten laut Meldungen von seinem Eingeständnis in einem Interview mit Fox News im März her, in dem er einräumte, geglaubt zu haben, die USA hätten erfolgreich eine einmonatige Verlängerung des letzten Geiseldeals ausgehandelt. »Ich dachte, wir hätten eine akzeptable Vereinbarung erzielt. Ich dachte sogar, wir hätten die Zustimmung der Hamas. Vielleicht bin ich einfach nur getäuscht worden. Ich dachte, wir wären am Ziel, aber offensichtlich waren wir es nicht.«

Die ehemalige Leiterin für regionale Angelegenheiten im Nationalen Sicherheitsrat Israels Shiri Fein-Grossman sagte gegenüber der New York Post, Witkoffs Annahme, »dass Akteure wie die Hamas oder der Iran in erster Linie von dem Wunsch zu leben motiviert sind und daher durch direkte Verhandlungen überzeugt werden können, zeugt von einem gefährlichen Missverständnis ihrer langfristigen ideologischen Ziele. Wir müssen unsere Feinde aus deren Perspektive verstehen, nicht aus unserer. Die Hamas und der Iran sind autokratische Regime, die von tief verwurzelten Ideologien und nicht von kurzfristigen Interessen getrieben werden.«

Andere Fachleute wie der israelische Sicherheitsexperte und Fellow am Institut für Nationale Sicherheitsstudien in Tel Aviv, Danny Citrinowicz, befürchteten gegenüber der New York Post, der Sondergesandte habe einfach zu viel um die Ohren: »Wie will Witkoff seine Zeit zwischen zwei sehr anspruchsvollen Verhandlungen aufteilen? Ich halte ihn für einen guten Kerl, aber die Iran-Frage ist so komplex, dass ich hoffe, dass er mehr Leute in sein Team holt. Denn derzeit könnten die Iraner aufgrund ihrer umfangreichen Verhandlungserfahrung die Oberhand haben.«

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