Der Hoffnung, die Flugrouten nach Asien durch die Nutzung des saudischen Flugraums zu verkürzen, folgt die Ernüchterung, denn der Oman verweigert seine Zustimmung.
Vergangene Woche hatte die Geschäftsführerin der israelischen Luftlinie El Al Airlines, Dina Ben-Tal, noch erklärt, dass Israel die offizielle Erlaubnis erhalten werde, den Oman zu überfliegen, nachdem ihre und andere israelische Fluggesellschaften im Juli die Erlaubnis erhalten hatten, den Luftraum Saudi-Arabiens zu nutzen und zu durchfliegen.
Damit könnten Flüge von Israel nach Asien deutlich kürzer werden, da die arabische Halbinsel nicht mehr umflogen werden muss. Allerdings, erklärte Ben-Tal, reiche der saudische Luftraum allein dazu nicht aus: »Wir brauchen die Genehmigung für die gesamte Strecke«, sprich: auch für den Oman. Dadurch würden sich Flüge von Israel nach Indien und Thailand um etwa zwei Stunden verkürzen und Treibstoffkosten gespart werden. Die derzeitigen Flugrouten zu diesen Zielen umgehen den saudischen Luftraum, indem sie südlich über das Rote Meer um den Jemen herumfliegen.
Dementsprechend hatten El Al und der kleinere israelische Konkurrent Arkia nach der Öffnung des saudischen Luftraums die Erlaubnis beantragt, auch den Oman überfliegen zu dürfen. Nach einem Bericht der israelischen Zeitung Israel Hayom von vergangener Woche entschied sich der Oman jedoch auf Druck des Irans, das israelische Ansuchen abzulehnen.
Die Zustimmung Saudi-Arabiens zur Nutzung seines Luftraums durch Israel wurde als Auftakt zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern interpretiert – während Riad einem solchen Prozess offiziell noch nicht zustimmen möchte. Der Oman hat wiederholt erklärt, die Beziehungen zu Israel erst dann zu normalisieren, wenn die Palästinenser einen eigenen Staat erhalten.