Neben seinem Ziel, eine Atombombe zu entwickeln, arbeitet der Iran auch daran, sich im Weltall militärisch zu positionieren.
Während die Verhandlungen in Wien um eine Wiederaufnahme des Atomdeals von 2015 in eine kritische Phase zu treten scheinen, erklärte der Iran am Dienstag, er habe erfolgreich einen Militärsatelliten ins All geschossen. Die offizielle Nachrichtenagentur der Islamischen Republik IRNA verkündete:
»Eine Qassad-Rakete der Raumfahrtabteilung der Revolutionsgarden hat den zweiten iranischen Militärsatelliten mit dem Namen Nour-2 ins All transportiert und erfolgreich in einer Erdumlaufbahn in der Höhe von 500 Kilometern über der Erde platziert.«
Die Revolutionsgarden (IRGC) beschrieben den Nour-2 in einer von France 24 zitierten Mitteilung ihrer Website Sepah News als Aufklärungssatelliten.
Der erste Militärsatellit Nour-1 wurde im April 2020 erfolgreich ins All geschossen, worauf eine scharfe Verurteilung aus Washington folgte. In der aktuellen Erklärung von Sepah News heißt es auch, Nour-1 »ist weiterhin voll betriebsfähig und sendet Daten« zur Erde.
Die USA haben wiederholt ihrer Besorgnis Ausdruck verliehen, Irans Satellitenprogramm sei Teil seines ballistischen Raketenprogramms, im Zuge dessen die Islamische Republik an der Entwicklung von Interkontinentalraketen arbeitet, die auch Nuklearsprengköpfe tragen können. Der Iran dagegen behauptet, seine Militärsatelliten dienten rein zivilen und defensiven Zielen.
Ende Dezember hatte der Iran bekannt gegeben, sein Versuch, »drei Ladungen für wissenschaftliche Zwecke« mittels einer Simorgh-Rakete ins All zu befördern, sei gescheitert, da die Rakete nicht die erforderliche Höhe erreichen konnte. Im Januar testete der Iran dann nach Angaben staatlicher Medien eine Feststoffrakete für sein Satellitenprogramm.