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Großbritannien und USA warnen vor atomarer Kooperation zwischen Iran und Russland

USA und Großbritannien warnen vor russisch-iranischer Nuklearkooperation
USA und Großbritannien warnen vor russisch-iranischer Nuklearkooperation (© Imago Images / ABACAPRESS)

US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer befürchten eine geheime Rüstungszusammenarbeit zwischen dem Iran und Russland.

Nachdem der Iran unlängst ballistische Raketen an Russland für dessen Krieg gegen die Ukraine geliefert hatte, befürchten Großbritannien und die USA nun, dass Moskau im Gegenzug Nukleargeheimnisse mit Teheran teile, berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg und die britische Tageszeitung The Guardian am Wochenende. 

Während ihres Gipfeltreffens am Freitag in Washington erklärten der britische Premierminister Keir Starmer Keir Starmer und US-Präsident Joe Biden, Russland und der Iran verstärkten ihre militärische Zusammenarbeit zu einem Zeitpunkt, an dem der Iran damit beschäftigt ist, genügend Uran anzureichern, um den Bau einer Atombombe realisieren zu können. Britische Quellen gaben an, während des Treffens wurden Bedenken geäußert, die Versorgung der Islamischen Republik mit Nukleartechnologie könnte Teil der sich vertiefenden Allianz zwischen Teheran und Moskau sein.

Bereits am Dienstag vergangener Woche äußerte sich US-Außenminister Antony Blinken anlässlich eines Treffens mit seinem britischen Amtskollegen David Lammy in ähnlicher Weise über die iranischen Raketenlieferungen an Moskau, da diese keine Einbahnstraße seien: »Russland seinerseits gibt Technologien weiter, die der Iran benötigt, darunter solche, die Nuklearfragen und das Weltraumprogramm betreffen«, und warf den beiden Ländern vor, sich an destabilisierenden Aktivitäten zu beteiligen, die weltweit »noch größere Unsicherheit« säen.

Großbritannien, Frankreich und Deutschland, die sogenannten E3, warnten ebenfalls letzte Woche, der Vorrat an hochangereichertem Uran im Iran sei »weiterhin erheblich angewachsen, ohne dass es dafür eine glaubwürdige zivile Rechtfertigung gibt« und der Iran »erhebliche Mengen« produziert habe, die für die Herstellung von vier Atombomben ausreichend würden.

Unklar ist jedoch im Moment, über wie viel technisches Know-how Teheran verfügt, um – und in welchem Zeitraum – eine Atomwaffe zu bauen. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen russischen Spezialisten oder die Nutzung russischen Wissens würden jedoch dazu beitragen, den Herstellungsprozess zu beschleunigen. Im August wurde unter Berufung auf drei unabhängige Quellen im Iran bekannt, dass die Islamische Republik die Tests zur Herstellung von Atombombenzündern wieder aufnehmen wolle.

Achse des Umbruchs

Kurz nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin die Invasion der Ukraine gestartet hatte, begann der Iran, Drohnen an Russland zu liefern und Russland beim Bau einer eigenen Produktionsstätte zu unterstützen. Russland und der Iran, die historisch gesehen zwar keine Verbündeten sind, sind sich in ihrer Opposition gegen den Westen jedoch zunehmend einig und bilden den Teil einer umfassenderen »Achse des Umbruchs«, zu der in unterschiedlichem Ausmaß auch China und Nordkorea gehören, was eine Rückkehr zur Ära des staatlichen Wettbewerbs bedeutet, die an den Kalten Krieg erinnert, wie der Guardian in seinem Artikel analysierte.

Wie Antony Blinken mitteilte, seien die amerikanischen Geheimdienste zu dem Schluss gekommen, dass die erste Charge der iranischen Hochgeschwindigkeitsrakete Fath-360 (Reichweite bis zu 120 Kilometern) schon geliefert worden sei. Im Gegenzug verhängten die USA neue Wirtschaftssanktionen gegen Teheran.

Am Freitag war der britische Premier Starmer zu einem besonderen außenpolitischen Gipfel in Washington, der mit einem Einzelgespräch mit dem scheidenden Präsidenten Joe Biden begann, gefolgt von einem Treffen mit den führenden außenpolitischen Teams beider Seiten, bei dem der Krieg in der Ukraine, die Krise im Nahen Osten, der Iran und der aufkommende Wettbewerb mit China thematisiert wurden.

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