Der türkische Botschafter im Irak schäumt: Der Iran sei der Letzte, der andere über die irakische Souveränität belehren sollte.
Rudaw
Der türkische Botschafter im Irak wies am Samstag Äußerungen seines iranischen Amtskollegen scharf zurück, der die türkische Intervention im Irak und in der Region Kurdistan kritisierte.
„Der iranische Botschafter ist der letzte, der die Türkei über die Einhaltung der irakischen Grenzen belehren sollte“, twitterte Fatih Yildiz am Samstagabend als Reaktion auf die Kommentare des iranischen Botschafters, der Ankara aufforderte, seine Truppen aus dem Irak abzuziehen und die internationalen Grenzen zu respektieren.
„Wir lehnen eine militärische Intervention im Irak ab und die türkischen Streitkräfte sollten keine Bedrohung darstellen oder irakischen Boden verletzen“, sagte der iranische Botschafter im Irak, Iraj Masjedi, am Dienstag in einem exklusiven Interview mit Mushtaq Ramadhan von Rudaw, das am Samstagabend ausgestrahlt wurde. „Die Sicherheit des irakischen Gebietes sollte von den irakischen Kräften und den Kräften der Region [Kurdistan] in ihrem Gebiet aufrechterhalten werden.“
Dem Iran selbst wird von etlichen Seiten vorgeworfen, sich in irakische Angelegenheiten einzumischen. In den letzten Jahren gab es im Irak Proteste der Bevölkerung, die ein Ende des Einflusses des Irans auf das Land forderten.
Die Türkei hat seit Mitte der 1990er Jahre eine Reihe von militärischen Außenposten auf irakischem Territorium in der Region Kurdistan errichtet, angeblich um Guerillas der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu bekämpfen, und in den letzten Jahren ihre grenzüberschreitende Präsenz weiter erhöht. Seit Juni 2020 hat die Türkei drei große Luft- und Bodenoperationen gestartet und neue Außenposten tief im Inneren der Region Kurdistan errichtet.
(Aus dem Bericht „Iranian ambassador ‘last person’ to lecture Turkey on Iraqi sovereignty: Turkish ambassador“, der von Rudaw veröffentlich wurde. Übersetzung von Florian Markl.)