Der US-Sonderbeauftragte Steve Witkoff bekräftigte, dass dem Iran die Möglichkeit zur Urananreicherung genommen werden muss.
»Wir haben eine sehr, sehr klare rote Linie, und das ist die Anreicherung. Wir können nicht einmal ein Prozent der Anreicherungskapazität zulassen«, erklärte Steve Witkoff in einem Interview mit der ABC-Sendung This Week.
Eine unverzichtbare Bedingung für ein Abkommen mit dem Iran aus Sicht von US-Präsident Donald Trump sei, dass es »keine Anreicherung beinhalte. Das können wir nicht zulassen. Denn Anreicherung ermöglicht die Herstellung von Waffen. Und wir werden nicht zulassen, dass der Iran an eine Bombe gelangt«, sagte Witkoff und fügte hinzu, dass die Gespräche zwischen den USA und dem Iran diese Woche in Europa wieder aufgenommen werden. Witkoff ist optimistisch, dass sie »zu echten positiven Ergebnissen führen werden«.
Die Islamische Republik wies Witkoffs Forderung umgehend zurück. »Unrealistische Erwartungen verhindern Verhandlungen, die Anreicherung im Iran kann nicht gestoppt werden«, zitierte die halbstaatliche Nachrichtenagentur Tasnim den iranischen Außenminister Abbas Araqchi. »Ich denke, Witkoff ist weit entfernt von der Realität der Verhandlungen.«
Zum Abschluss seiner Reise nach Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten sagte Trump am Freitag gegenüber Reportern an Bord der Air Force One, dass die Iraner »einen Vorschlag haben. Noch wichtiger ist, dass sie wissen, dass sie schnell handeln müssen, sonst wird etwas Schlimmes passieren – etwas Schlimmes wird passieren.«
Atomares Schwellenland
Während seiner ersten Amtszeit zog Donald Trump die Vereinigten Staaten aus dem sogenannten Wiener Abkommen, offiziell: Joint Comprehensive Plan of Action, von 2015 zurück. Dieser sah unter anderem vor, dass der Iran zehn Jahre lang kein Uran über 3,67 Prozent anreichern dürfe. Wird jetzt eine Einigung erzielt, würden vermutlich die Sanktionen gegen die Islamische Republik im Gegenzug für den zugesagten Abbau ihres Atomprogramms aufgehoben werden.
US-Außenminister Marco Rubio sagte am Donnerstag gegenüber dem Sender Fox News, der Iran sei zu einem »Schwellenland für Atomwaffen« geworden. Auf die Frage nach veröffentlichten Berichten, wonach das iranische Regime Uran auf ein »ziemlich hohes« Niveau angereichert habe, antwortete Rubio, dass die Sechzig-Prozent-Schwelle für die Anreicherung eine irreführende Zahl sei.
Tatsächlich seien neunzig Prozent der Arbeit, die erforderlich ist, um eine waffenfähige Anreicherung zu erreichen, bereits erledigt, sobald man Uran auf sechzigprozentige Reinheit angereichert habe: »Sobald man bei sechzig Prozent ist, hat man neunzig Prozent des Wegs zurückgelegt. Man ist im Wesentlichen ein Schwellenland für Atomwaffen, was der Iran im Grunde genommen geworden ist. Wenn sie genug von diesem auf sechzig Prozent angereicherten Material lagern, könnten sie es sehr schnell auf neunzig Prozent anreichern und es waffenfähig machen.«
Am Samstag drohte der Oberste Führer des Irans, Ayatollah Ali Khamenei, wieder einmal Israel und bezeichnete das »zionistische Regime« als »gefährliches, tödliches Krebsgeschwür in der Region«, das »ausgerottet werden muss [und] ausgerottet werden wird«. Khamenei beschuldigte den jüdischen Staat, »die Quelle der Korruption, die Quelle des Kriegs und die Quelle der Zwietracht« im Nahen Osten zu sein.