Latest News

Iran: Israelische Rakete hat Haniyehs Mobiltelefon anvisiert

Plakat in Teheran mit von Israel getöteten Terror-Stellvertretern des Iran. Ganz links: Hamas-Führer Ismail Haniyeh
Plakat in Teheran mit von Israel getöteten Terror-Stellvertretern des Iran. Ganz links: Hamas-Führer Ismail Haniyeh (© Imago Images / Middle East Images)

Die Islamische Republik Iran wies Berichte zurück, wonach der Hamas-Chef durch eine ferngesteuerte Bombe getötet worden sei, die Monate zuvor vom Mossad platziert worden war.

Der Führer des politischen Flügels der Hamas, Ismail Haniyeh, der am 31. Juli 2024 in Teheran von Israel getötet wurde, sei bei dem Anschlag von einer Rakete getroffen worden, die ihn mithilfe seines eigenen Mobilgeräts ins Visier genommen hatte, erklärte ein Sprecher des Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) am Sonntag. »Die Ermordung basierte auf digitalen Operationen und Funksignalen, die es ermöglichten, seinen Standort leicht zu entdecken und ihn ins Visier zu nehmen« und »war keine hochkomplexe Operation«, sagte der IRGC-Vertreter.

Die aktuelle Behauptung des IRGC widerspricht früheren Berichten, wonach Haniyeh durch eine ferngesteuerte Bombe getötet wurde, die Monate zuvor vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad platziert worden war. Der IRGC-Sprecher wies diese Version der Ereignisse entschieden zurück und erklärte, die gezielte Tötung sei anhand von Signalen von Haniyehs Mobiltelefon durchgeführt worden. Der Sprecher fügte hinzu, dass Haniyeh von der Revolutionsgarde ausdrücklich vor dem Risiko gewarnt worden sei, er dieselben jedoch ignoriert habe. Eine schultergestützte oder stationäre Rakete traf Haniyeh durch ein Fenster und habe in genau dem Moment eingeschlagen, als Haniyeh einen Anruf entgegennahm, so die IRGC.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz bestätigte im Dezember letzten Jahres die Tötung Haniyehs durch Israel. Bis dahin hatte Jerusalem keine Verantwortung für den Angriff übernommen.

Keine letzte Klarheit

Frühe Berichte, darunter auch einer des mit der Hisbollah verbundenen Mediennetzwerks Al Mayadeen, behaupteten, die Tötung wurde »mittels einer Rakete durchgeführt, die von einem anderen Land aus abgeschossen wurde, nicht im Iran selbst«. Der damalige Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) Daniel Hagari sagte jedoch während einer Pressekonferenz am 1. August: »Es gab in dieser Nacht keinen weiteren Luftangriff im Nahen Osten, weder mit Raketen noch mit israelischen Drohnen, und mehr werde ich dazu nicht sagen.«

Zum Zeitpunkt des Anschlags hielt sich Haniyeh anlässlich der Amtseinführung von Präsident Masoud Peseschkian im Iran auf und wohnte in einer speziellen Residenz für Kriegsveteranen im Norden der Hauptstadt. Ein Leibwächter wurde zusammen mit ihm getötet.

Der in der katarischen Hauptstadt Doha ansässig gewesene Haniyeh gehörte neben dem Anführer der Terrororganisation im Gazastreifen, Yahya Sinwar, zu den ranghöchsten Mitgliedern der Hamas. Sinwar selbst wurde am 16. Oktober 2024 durch IDF-Truppen in der Küstenenklave getötet. Katar, ein wichtiger Geldgeber und politischer Verbündeter der Hamas, verurteilte seine Tötung und erklärte, dass Aktionen wie diese und »das Verhalten Israels, das Zivilisten schadet, dazu führen werden, dass die Region in einen Kreislauf des Chaos gerät, der die Chancen auf Frieden untergräbt«.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!