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Iran hat Raketen in den Irak verlegt

Iran hat Raketen in den Irak verlegt„Iranischen, irakischen und westlichen Quellen zufolge hat der Iran in der Hoffnung, dadurch eine Zurückdrängung seiner Interessen im Nahen Osten vereiteln und seine Schlagkraft gegen seine Gegner in der Region stärken zu können, ballistische Raketen an seine schiitischen Stellvertretermilizen im Irak geliefert. Zudem ist er dabei, dort Produktionsstätten für weitere Raketen zu einzurichten. (…) Die Reichweiten der Raketen vom Typ Zelzal, Fateh-100 und Zolfawar lägen zwischen 200 und 700 Kilometer. Sie könnten somit die saudische Hauptstadt Riad oder das israelische Tel Aviv erreichen, würden sie vom Süden oder Westen des Irak aus eingesetzt. Die Quds-Einheit, der Auslandsarm des mächtigen iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) unterhalte sowohl im Süden als auch im Westen des Irak Stützpunkte. Das Programm werde vom Kommandeur der Quds-Einheit Qassem Soleimani geleitet, so drei der Quellen. (…)

Die westliche und die irakische Quelle gaben beide an, die Fabriken zur Produktion von Raketen im Irak befänden sich im östlich von Bagdad gelegenen al-Zafaraniya und im südlich von Kerbala gelegenen Jurf al-Sakhar. Einer iranischen Quelle zufolge gebe es eine weitere Fabrik in Irakisch-Kurdistan. Die entsprechenden Gebiete werden von schiitischen Milizen kontrolliert, darunter der dem Iran besonders nahestehenden Kata’ib Hisbollah. Drei der Quellen gaben an, Iraker seien im Einsatz der Raketen ausgebildet worden. (…) Ein zweiter irakischer Geheimdienstler erklärte, Bagdad sei die Lieferung iranischer Raketen an die schiitischen Milizen bekannt. Diese sei zunächst unter dem Vorwand erfolgt, die Milizen in ihrem Kampf gegen den Islamischen Staat unterstützen zu wollen, sei aber nach der Niederlage der sunnitischen Terrorgruppe fortgesetzt worden.

‚Der irakische Geheimdienst wusste, dass die Lieferung dieses Raketenarsenals nicht erfolgte, um den IS zu bekämpfen, sondern um dem Iran Machtmittel zum Einsatz in den Konflikten der Region zu bieten‘, so der Beamte. Für die irakische Regierung sei es sehr schwierig, die betreffenden Milizen aufzuhalten oder sie dazu zu überreden, sich von Teheran abzuwenden. ‚Wir können die Milizen aus dem einfachen Grund nicht daran hindern, iranische Raketen abzufeuern, weil sich der Abschussknopf nicht in unseren Händen befindet. Den kontrollieren die Iraner‘, erklärt er.“ (John Irish / Ahmed Rasheed: „Exclusive: Iran moves missiles to Iraq in warning to enemies“)

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