Der Iran führt aufgrund der massiven Misserfolgsquote bei seinem Drohen- und Raketenangriff im April nun vor jeder neuen Attacke Tests durch.
Als Teil seiner Vorbereitungen für einen Angriff auf Israel als Reaktion auf die gezielte Tötung des Hamas-Chefs Ismail Haniyeh in Teheran hat der Iran im August Tests mit Raketen durchgeführt. Dies wurde am Dienstag von einer westlichen Sicherheitsquelle bekannt gegeben, die an den Bemühungen beteiligt ist, die Rachepläne der Islamischen Republik zu verhindern.
Der Iran beschloss, die Überprüfungen vor dem eigentlichen Angriff durchzuführen, da die Raketen, die bei dem Großangriff auf Israel in der Nacht vom 13. auf den 14. April abgeschossen wurden, geradezu regelmäßig versagten, erklärte die westliche Quelle, die Berichte von Nachrichtenagenturen bestätigte, wonach etwa die Hälfte der Raketen, die der Iran in dieser Nacht abgefeuert hatte, Israel nicht erreichte.
»In den Tagen nach dem Angriff glaubten die Iraner, dass Israel lügt und wollten nicht wahrhaben, dass sie, abgesehen von geringfügigen Schäden am Luftwaffenstützpunkt Nevatim [in der Nähe von Beerscheva], Israel überhaupt nicht getroffen hatten und ihr Angriff im Wesentlichen gescheitert war«, sagte die anonym bleibende Quelle und fügte hinzu: »Sie haben einige Zeit gebraucht, um zu begreifen, was in jener Nacht tatsächlich passiert ist, und seitdem befinden sie sich in einem Lernprozess. Nach der Beseitigung von Ismail Haniyeh haben sie als Teil ihrer Vorbereitungen für den neuen Angriff, den sie gegen Israel starten wollten, Raketentests auf ihrem Territorium durchgeführt, um deren Funktionsfähigkeit zu bewerten und die Probleme zu lokalisieren.«
Iranische Pleite
Die Iraner seien nicht die Einzigen, die aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, heiß es seitens der Sicherheitsquelle weiter: »Die USA, Israel und andere Länder der Koalition, die den Angriff im April vereitelt haben, prüfen ebenfalls, wo sie sich verbessern und wie sie sich gegen künftige Angriffe wappnen können. Der umfangreiche amerikanische Einsatz im Nahen Osten, einschließlich zweier Flugzeugträger, ist Teil dieses Prozesses.«
Die westliche Quelle teilte ihre Erfahrungen aus jener Nacht in der zentralen Kommandostelle ihres Landes mit: »Was wir in jener Nacht auf dem Radar sahen, war ein unglaublicher Anblick. Wie in einem Science-Fiction-Film.« Zunächst seien die iranischen Drohnen gestartet und entsprechend gegen sie vorgegangen worden. »Aber dann, ein paar Stunden später, starteten die ballistischen Raketen. In diesem Moment fragte ich mich, ob sich all die Anstrengungen, die viele Akteure unternommen hatten, um einen solchen Angriff zu vereiteln, und all die Vorbereitungen, die in den Wochen davor getroffen wurden, auszahlen würden. Und genau das ist passiert. Innerhalb von Minuten sah man ›puff, puff, puff‹, die Raketen verschwanden vom Radar. Es war unfassbar.«