Wall-Street-Analysten gehen überwiegend davon aus, dass der Sturzflug der Währung auf den Druck der US-Sanktionen zurückzuführen ist, mit deren Wiederinkraftsetzung Washington im August begann. Doch hat die iranische Regierung auf die Wirtschaftskrise reagiert, indem sie den örtlichen Devisenhändlern die Verantwortung für den Verfall des Rial zugeschoben und Sondergerichte eingerichtet hat, um sie wegen angeblicher Kapitalverbrechen abzuurteilen.
Justizsprecher Gholamhossein Mohseni Ejehi erklärte, die beiden zum Tode verurteilten Devisenhändler seien der ‚Verbreitung von Korruption auf Erden‘ für schuldig befunden worden. Dieser Begriff wird zur Bezeichnung einer Reihe von Verbrechen genutzt, auf die in der Islamischen Republik die Todesstrafe steht. Die rasche Erledigung ihres Falls durch den iranischen Obersten Gerichtshof diene als ‚Warnung an Opportunisten‘, die zu einer Zeit, da der Iran dem ‚Druck des Feindes‘ (womit vermutlich die von den Vereinigten Staaten infolge des im April erfolgten Rückzugs aus dem Atomabkommen wieder in Kraft gesetzten Sanktionen gemeint waren) ausgesetzt sei, dessen Wirtschaft zu sabotieren versuchten. Der Prozess gegen die beiden Männer hatte am 8. September begonnen. Damals waren sie den iranischen Medien zufolge wegen ‚Störung der Wirtschaft‘ durch die Schaffung eines Netzwerks für den illegalen Handel in Devisen und Goldmünzen angeklagt worden. Ein dritter Mann, Hamid Bagheri-Dermani wurden ebenfalls der Verbreitung von Korruption beschuldigt und von den vorherigen Instanzen zum Tode verurteilt. Sein Fall ist beim Obersten Gerichtshof noch anhängig.“ (Bericht auf Radio Farda: „Iranian Traders Sentenced To Death For ‚Disrupting Economy‘“)