Nach dem Beschuss von Stützpunkten der kurdischen Oppositionsparteien in Irakisch-Kurdistan verlangt das iranische Regime nun den kompletten Abzug und droht mit Konsequenzen.
Wie ein Vertreter der iranischen Regionalregierung Kurdistans (KRG) am Sonntag erklärte, habe das Regime in Teheran gefordert, die kurdischen Oppositionsparteien an der Grenze zwischen der Region Irakisch-Kurdistan und dem Iran müssten ihre Stützpunkte und Hauptquartiere räumen, andernfalls werde das Regime »andere Optionen in Betracht ziehen«.
Das iranische Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) hat Ende letzten Monats die Provinzen Erbil und Sulaimani in der Region Kurdistan mit ballistischen Raketen und Selbstmorddrohnen beschossen und Stützpunkte kurdischer Oppositionsgruppen angegriffen, die beschuldigt wurden, die Proteste im Iran anzuheizen und Waffen an die Demonstranten zu liefern.
»Die iranische Regierung hat nachgeforscht und festgestellt, dass einige iranische [kurdische] Oppositionsparteien sich in die Proteste eingemischt haben, und sie beschuldigt, Chaos zu stiften. Daher hat der Iran betont, dass die Parteien ihre Hauptquartiere räumen müssen«, sagte Nazim Dabbagh, der Vertreter des KRG-Büros in Teheran, am Sonntag gegenüber dem kurdischen TV-Sender Rudaw und fügte hinzu, der Iran werde »andere Optionen in Betracht ziehen«, sollten die bewaffneten kurdischen Gruppen den Forderungen aus Teheran nicht nachkommen.
Die KRG respektiere die iranisch-kurdischen Oppositionsgruppen »im Rahmen des internationalen Rechts«, aber sie «wird ihnen nicht erlauben, Probleme für den Iran zu schaffen«, fügte Dabbagh hinzu.
Bei den jüngsten iranischen Angriffen auf Irakisch-Kurdistan wurden mindestens sechzehn Menschen, darunter ein Kind, getötet und über fünfzig verletzt. Die iranisch-kurdischen Oppositionsgruppen in der Region Kurdistan führen seit der Islamischen Revolution von 1979 mit Unterbrechungen einen bewaffneten Krieg gegen die iranische Regierung.