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Iran erweitert Langstrecken-Drohnenflotte

Oberbefehlshaber Mousavi und Verteidigungsminister Nasirzadeh präsentieren 1.000 neue Drohnen für Irans Armee
Oberbefehlshaber Mousavi und Verteidigungsminister Nasirzadeh präsentieren 1.000 neue Drohnen für Irans Armee (Imago Images / ZUMA Press Wire)

Die iranische Armee hat sich mit tausend neue Langstrecken-Drohnen eingedeckt, die wahrscheinlich zu zukünftigen Angriffen auf Israel dienen sollen.

Die Drohnen würden »die Langstrecken-Schlagkraft der Armee gegen entfernte Ziele erhöhen«, so die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Teheran gab an, die Drohnen hätten eine Reichweite von zweitausend Kilometer und bestehen unter anderem aus Modellen vom Typ Arash, die bereits in der Vergangenheit bei Angriffen gegen Israel eingesetzt wurden.

Im April feuerte der Iran rund dreihundert ballistische Raketen, niedrig fliegende Marschflugkörper und Drohnen auf Ziele in Israel ab, die fast alle von einer rasch zusammengestellten Koalition aus den USA, Großbritannien und Frankreich abgeschossen werden konnten. Am 1. Oktober letzten Jahres startete der Iran einen neuerlichen Angriff auf Israel, diesmal nur mit ballistischen Raketen. Im April reagierte Israel mit begrenzten Gegenschlägen und im Oktober mit groß angelegten Luftangriffen auf Luftverteidigungssysteme und Militäranlagen sowie eine Einrichtung des Teheraner Atomwaffenprogramms.

Die Islamische Republik verfügt bereits über eines der größten Drohnenarsenale der Welt und hat eine Vielzahl von im Land entwickelten und hergestellten Drohnen an die Huthi im Jemen, die Hisbollah im Libanon und die vom Iran unterstützten Milizen im Irak geliefert. Teheran stellt seine Drohnentechnologie auch Russland zur Verfügung, das die Waffen in seiner Sonderwirtschaftszone Alabuga in Massenproduktion für den Krieg in der Ukraine produziert.

Neue Technik

Der iranische Oberbefehlshaber Abdolrahim Mousavi gab am Sonntag gemeinsam mit Verteidigungsminister Aziz Nasirzadeh die Anschaffung der neuen Drohnen bekannt. Tasnim meldete, die Drohnen seien »in der Lage, einen kontinuierlichen, autonomen Flug ohne externe Steuerung durchzuführen«. Iranische Drohnen wie die Shahed 136 können Ziele auf komplexen, vorprogrammierten Routen erreichen und so den Luftverteidigungseinheiten der anvisierten Regionen und Länder Probleme bereiten, die gezwungen sind, weite Gebiete zu überwachen.

Die iranischen Drohnen fliegen in geringer Höhe über dem Boden, um eine Erfassung durch Radargeräte zu vermeiden.

Deshalb verwendet das Mullah-Regime Satellitennavigation, die allerdings gestört oder getäuscht werden kann, um die Drohnen zu einer Kursänderung zu zwingen. So hat Israel bei Sicherheitsbedrohungen immer wieder die Satellitenkommunikation unterbrochen, um Drohnenangriffe zu vereiteln.

Laut Conflict Armament Research, einer NGO, welche die Trümmer iranischer Drohnen untersucht hat, und dem Thinktank Institute for Science and International Security basieren ihre Navigationssysteme fast ausschließlich auf geschmuggelter westlicher Mikroelektronik. Der Iran hat erklärt, seine Drohnen seien wegen ihres »kleinen Radarquerschnitts« getarnt – eine Eigenschaft der relativ kleinen Waffen, die bei großen Entfernungen oft nicht erkannt wird.

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