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Iran erpresst Europa: Keine Kritik oder wir reichern Uran an

Iran erpresst Europa: Keine Kritik oder wir reichern Uran an„Deutschland und Europa haben mit hohem Einsatz auf das falsche Pferd gesetzt. Man mag den Ausstieg der Amerikaner aus dem Iran-Deal für falsch halten, doch sollten Reaktionen auf solche Entscheidung doch immer Resultat einer politischen Kostenabwägung sein. Im Falle des Iran-Deals gab es die nicht. Für ein zeitlich begrenztes Abkommen, das den iranischen Griff nach der Bombe nur verzögert, das weder das Raketenprogramm noch den iranischen Staatsterrorismus umfasst und das Teheran durch das Ende von Sanktionen Mittel für eben diese Programme beschert, hat Berlin das Verhältnis zu Washington nachhaltig beschädigt. Wie anders soll man es nennen, wenn sich die deutsche Regierung gegen den traditionellen Verbündeten auf die Seite eines zweifelhaften Regimes stellt? Die Amerikaner akzeptieren das niemals. Außenminister Heiko Maas hat das grade in Washington erfahren. ‚Teheran statt Washington‘ ist dabei angesichts der politischen und ökonomischen Natur dieser beiden Länder sowie ihres internationalen Gewichtes eine offenkundig absurde Wahl. (…)

Das transatlantische Zerwürfnis nehmen natürlich auch Deutschlands neue Freunde in Teheran wahr – und schrauben den Preis für ihr Wohlverhalten massiv in die Höhe. In der Nacht zum Donnerstag machte das Irans Oberster Führer Ali Khamenei auf Twitter völlig klar: Die Europäer müssten sich den US-Sanktionen mit aller Kraft widersetzen. Ihre Banken müssten alle Transaktionen in den Iran ausführen, und die Europäer sollten dafür sorgen, dass iranisches Öl vollständig verkauft wird. Zudem: Keine Kritik am Raketenprogramm und der Unterstützung von Terrororganisationen, euphemistisch von Khamenei ‚regionale Aktivitäten‘ genannt. Sollte das nicht geschehen, würde der Iran ‚eingestellte Aktivitäten‘ wieder aufnehmen, also wieder an Atomwaffen basteln. Fazit: Berlin riskiert seine transatlantische Bindung, hat aber im Moment keine realistischen alternativen Optionen. Das birgt die Gefahr von Isolation und letztlich Instabilität. Die scheinbare ‚Emanzipation‘ von Washington, die so manchem deutschen Antiamerikaner von Links wie Rechts gefallen dürfte, produziert daher unkalkulierbare außen- und sicherheitspolitische Risiken für Deutschland.“ (Alexander Will: „Teure Wetten auf falsche Pferde“)

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