Der Iran und die Freiheit: Der Verrat der westlichen Linken

Der Iran und die Freiheit: Der Verrat der westlichen Linken„Infolge der Polarisierung der Politik und des zivilgesellschaftlichen Diskurses in den Vereinigten Staaten interessiert sich praktisch nur noch die Rechte, die den Islamismus und seinen Terror schon immer ernster genommen hat, für die Freiheit im Iran. Und die Sehnsucht nach liberalen Werten, die nirgends sichtbarer ist als in der radikalen Zurückweisung der seit vier Jahrzehnten bestehenden Verhüllungspflicht und Geschlechterapartheid in dem Land, ist ebenfalls zum Anliegen der Rechten geworden, da die Universalität des Feminismus von weiten Teilen der Linken aufgegeben worden ist. Die alte weltweite Solidarität unter Schwestern ist einer tribalistischen Selbstgefälligkeit gewichen, der es um nebensächliche Dinge wie Mikroaggressionen geht. Derartige Trivialitäten spiegeln noch nicht einmal die tatsächlichen Sorgen der Frauen hier in den USA wider, geschweige denn die der Frauen in den vielen unfreien Gesellschaften weltweit.

Viele westliche Feministinnen habe auf schändliche Weise gezögert, den Stimmen jener Gehör zu verschaffen, die in Ländern wie dem Iran um ihre elementaren Rechte kämpfen. In Amerika gilt es inzwischen als ‚fortschrittlich‘, jene zu schützen, die sich verhüllen. Diese Position haben sich weite Teile der Linke im Westen zu eigen gemacht, ohne sich um den Mangel an Freiheit, Gleichheit und Fairness zu scheren, der der sogenannten ‚Wahlfreiheit‘ muslimischer Frauen selbst in liberalen Demokratien zugrunde liegt. Weder die amerikanischen Medien, Denkfabriken und politische Experten, noch die Koryphäen in Hollywood oder die in den Universitäten verschanzte Intelligentsia beachten die mutige Zurückweisung der Verhüllungspflicht durch die iranischen Frauen. Statt auf die iranischen Frauen zu hören, applaudieren sie unterwürfig dem Lügenmarathon eines Javad Zarif. Mit Blick auf den Kampf um Freiheit im Iran sind diese Menschen Teil des Problems. (…)

Seit fast vier Jahrzehnten unterdrückt das Regime die Frauen im Iran gnadenlos. Es hat zahllose Unschuldige hingerichtet. Es hat die Bahai unterdrückt. Es hat die Kreativität und den freien Gedankenaustausch in dem Land erstickt. Es hat die Wirtschaft ausgeplündert. So fahren die Familien der Machthaber Ferraris, während es selbst gebildeten Iranern immer schwerer fällt, über die Runden zu kommen. Das Regime hat die Abschlachtung von Muslimen in Syrien, im Jemen und anderswo mit dem Geld der Iraner finanziert.

Zu diesen Gräueln hat die westliche Intelligentsia wenig zu sagen. Stattdessen hat sie sich beim lächelnden und doppelzüngigen Javad Zarif eingeschleimt, weil ihnen das Regime als Bollwerk gegen westliche Arroganz gilt. Es trägt das Gewand des wahren Gläubigen und spricht die Sprache des antiimperialistischen und antiamerikanischen ‚Widerstands‘. Es gelobt blutige Rache im Namen der Befreiung Palästinas und macht den Geknechteten leere Versprechungen der Gerechtigkeit. (…) Das iranische Volk verdient eine demokratische Verfassung und ist bereit für sie. Wer den Wert der menschlichen Freiheit kennt, sollte den Stimmen der Iraner Gehör verschaffen und sich eindeutig zu der Forderung bekennen: Die Islamische Republik muss fallen.“ (Mariam Memarsadeghi: „The Islamic Republic Must Fall“)

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