Während die Impfkampagne im Iran kaum vorankommt, steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder und erreicht langsam dasselbe Niveau des bisherigen Höchststands im April.
Al-Monitor
Der Iran hat vergangene Woche erneut seinen Rekord an bestätigten COVID-19-Fällen innerhalb von 24 Stunden gebrochen. Das Coronavirus breitet sich weiterhin rasant aus, trotz der Verhängung von Lockdwons und begrenzter Fortschritte bei der Impfung.
Das iranische Gesundheitsministerium registrierte am Dienstag 27.244 neue Fälle, berichtete die offizielle Nachrichtenagentur Islamic Republic News Agency (ISNA), was einen neuen Tagesrekord darstellt.
Irans Corona-Fälle liegen damit auf einem ähnlichen Niveau wie die vorangegangenen Höchststände im April. Das Land mit mehr als 80 Millionen Einwohnern registriert derzeit rund 22.000 Neuinfektionen pro Tag. Die Zahl der täglichen Todesfälle steigt seit Juni, liegt mit durchschnittlich 200 Toten pro Tag aber noch unter dem bisherigen Höchststand von mehr als 400 Toten pro Tag im November, berichtet Reuters.
Die Hauptstadt Teheran und die angrenzende Provinz Alborz wurden am Dienstag für sechs Tage abgeriegelt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Die Einführung des Impfstoffs in der Islamischen Republik verlief bisher relativ langsam: nur 7% der Bevölkerung haben mindestens eine Impfdosis erhalten, so die an der Oxford University ansässige Organisation Our World in Data.
Die Regierung genehmigte im Juni einen zweiten, im Inland hergestellten Impfstoff und verkündete, dass im September eine Impfkampagne für die breite Bevölkerung beginnen werde. Der Impfstoff wurde bisher älteren Einwohnern und medizinischem Personal angeboten.
(Aus dem Artikel „Iran breaks another record for daily virus cases“, der bei Al-Monitor erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)